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Läden kommen und gehen am Schillerplatz in Dresden

Während in der Schillergalerie eine lange leerstehende Fläche einen neuen Mieter gefunden hat, gibt es an der Haltestelle Schillerplatz und ringsum auch geschlossene Läden.

Von Kay Haufe
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Der Textilhändler NKD hat seit 29. Juni in der Schillergalerie geöffnet.
Der Textilhändler NKD hat seit 29. Juni in der Schillergalerie geöffnet. © René Meinig

Dresden. Lange hat die ehemalige Ladenfläche von Rossman in der Schillergalerie leer gestanden, seitdem der Drogeriemarkt ins Untergeschoss gezogen ist. Nur temporär wurde sie zum Beispiel zum Verkauf von Weihnachtsdekoration genutzt. Seit dem 29. Juni ist hier nun der Textileinzelhändler NKD eingezogen, der Alltags- und Sportbekleidung sowie Heimtextilien im unteren Preissegment anbietet.

Centermanager Peter Glöckner freut sich über diesen Neuzugang. Allerdings hat er noch zwei weitere leere Flächen, für die er Mieter sucht. Das sind die ehemaligen Läden von Kie-Mode und einem Wäscheanbieter. Es sei kein einfaches Unterfangen, in einem Stadtteilcenter Interessenten zu finden, die ein Geschäft eröffnen wollen. "Die großen Expansionisten haben uns nicht auf dem Schirm, für die liegen wir zu weit ab vom Schuss. Für viele Branchen reichen auch unsere Ladenangebote größenmäßig nicht aus."

Täglich bis zu 7.500 Kunden

Dabei ist die Schillergalerie ein sehr beliebtes Nahversorgungszentrum, täglich kommen 6.500 bis 7.500 Kunden, die einkaufen oder auch etwas essen. Dass es dennoch so schwer ist, Mieter zu finden, liege auch an der aktuellen Situation, sagt der Centermanager. Die Corona-Zeit mit ihren Beschränkungen wirke nach, mögliche Interessenten wüssten, dass die Kunden durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten weniger Geld zur Verfügung haben. "Es ist schwierig derzeit", sagt Glöckner.

Für die freien Läden, die 90 und 106 Quadratmeter groß sind, könnte er sich sehr gut Anbieter aus dem Textil- oder Wäschebereich vorstellen, auch ein Schreibwarengeschäft oder eine Papeterie würden das Angebot des Hauses gut ergänzen. "Aber meine Bemühungen dahingehend sind bisher ins Leere gelaufen."

Angesichts der immer älter werdenden Kundschaft würde auch ein Sanitätshaus gut hineinpassen, aber: "Das gibt es bereits im Umfeld." Langfristige Mietverträge, wie sie noch vor zehn Jahren abgeschlossen wurden, würde heute kaum noch ein Interessent eingehen. "Wir wären glücklich, wenn wir einen Fünf-Jahres-Vertrag bekommen. Die Realität sind eher zwei oder drei Jahre", sagt Glöckner. Dennoch sei man froh, über jeden Interessenten, der kommt.

Leere Schaufenster an der Haltestelle

Dass offenbar allein Laufkundschaft nicht ausreicht, um Läden langfristig betreiben zu können, zeigen die leeren Schaufenster auf der Loschwitzer Straße 47 und 49. Erst vor wenigen Tagen hat McDonald's dort seine Filiale geschlossen. Seit 1.Juli gibt es kein Fast Food mehr an der Haltestelle. Schon länger leer steht die Fläche auf der Loschwitzer Straße 47, in der Bumüller Back einst Brötchen, Brot und andere Backwaren im Selbstbedienungsladen verkaufte.

Eigentümer dieses Geschäftes ist die Baden-Württembergische Versorgungsanstalt, die sie so schnell wie möglich neu vermieten möchte, wie ein Mitarbeiter mitteilt. Zwar seien die Schaufenster jetzt mit Folie verhangen, doch das liege daran, dass man die Fläche saniert, um sie für Interessenten attraktiver zu machen. Einen konkreten Mieter gebe es noch nicht.

Vom Eigentümer der McDonald's Fläche auf der Loschwitzer Straße 49 hat Sächsische.de auf Nachfrage noch keine Antwort erhalten, ob es Interessenten gibt.

Seit 1. Juli ist die McDonald's Filiale an der Haltestelle Schillerplatz geschlossen.
Seit 1. Juli ist die McDonald's Filiale an der Haltestelle Schillerplatz geschlossen. © René Meinig

Dass der Schillerplatz aber durchaus interessant ist für Menschen mit neuen Laden- oder Restaurantideen, zeigen zwei Neueröffnungen, die schon einige Monate zurückliegen. Karsten und Heike Curda haben sich mit der Flamingo-Kaffeerösterei auf der Loschwitzer Straße 50 einen Traum erfüllt. Sie rösten dort nicht nur Kaffeebohnen aus Afrika, Indien, Vietnam und Südamerika, sondern Kunden können die zahlreichen Sorten auch im kleinen Café ausprobieren.

Einen Neustart gab es ab dem 1. Januar auch im japanischen Imbiss Nacumi auf der Loschwitzer Straße 56. Die aus Vietnam stammende Thi Hong Le und ihr Sohn Kevin Le bieten dort Sushi-Variationen mit Fisch und Gemüse, aber auch Bowls, Teigröllchen und Frühlingsrollen an.