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Laubegaster Künstler laden zu sich ein

Entlang des Elbufers in Dresden-Laubegast öffnen Maler, Grafiker, Bildhauer ihre Ateliers, Musiker spielen, Literatur gibt es auch und Street-Art verjüngt die Szene.

Von Nadja Laske
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Auf Bernd Sonntag geht die Idee der Laubegaster Kunstmeile zurück. Silvia Tröster bereitet mit ihm im Melli-Beese-Haus eine Ausstellung für dieses Wochenende vor.
Auf Bernd Sonntag geht die Idee der Laubegaster Kunstmeile zurück. Silvia Tröster bereitet mit ihm im Melli-Beese-Haus eine Ausstellung für dieses Wochenende vor. © Sven Ellger

Dresden. Es war nicht allein der inspirierende Blick auf die Elbe, der einst so viele Künstler ans Laubegaster Ufer zog. Dort gab es auch eine ganze Reihe Häuschen in erster Reihe, die keiner wollte und die für wenig Geld zu haben waren. So sei es in der DDR-Zeit gekommen, dass Laubegast Malern, Grafikern, Bildhauern, auch Autoren und anderen Kreativen zur Heimat wurde.

Dennoch ist es noch gar nicht so lange her, dass die Idee geboren wurde, ein Wochenende lang die Ateliers und Ausstellungsräume, Häuser und Höfe zu öffnen und das künstlerische Wirken mehr Dresdnern zu zeigen, auch jenen, die vielleicht nicht so intensiv mit Kunst befasst sind und sich doch begeistern lassen. Den Anstoß dazu gab einst Bernd Sonntag, Ortschronist und Herausgeber der Zeitschrift "Die Fähre".

"Er ist nur zu bescheiden und zu zurückhaltend, um seine Intension publik zu machen", sagt Silvia Tröster. Sie ist kunstliebende Laubegasterin und Museumsführerin und lebt im Melli-Beese-Haus. Das bot Platz für eine extra Wohnung, in die der Künstler Eckard Kempin einzog. "Über ihn haben wir auch andere Künstler kennengelernt und uns noch mehr als zuvor für Kunst zu interessieren begonnen", erzählt sie.

Nun gehört Silvia Tröster zum Kreis derer, die die inzwischen 6. Kunstmeile am Laubegaster Ufer organisiert und am 2. und 3. September, jeweils von 11 bis 18 Uhr, einlädt, mit dem Kunstschaffenden des Viertels ins Gespräch zu kommen. Auch ihren Garten des Hauses, in dem die Flugpionierin Melli Beese einst lebte, wird sie öffnen.

Laubegaster öffnen sich dem Künstler-Nachwuchs

Anfänglich haben nur die Maler, Grafiker und Bildhauer in ihre Ateliers eingeladen, später kamen Ausstellungen dazu, heute begleiten auch Musiker die Veranstaltung, und die Autorin Sybille C. Sprunk wird ihre Literatur in einer Lesung vorstellen. Unter anderen hat sie ein Buch über Menschen und ihre Tattoos geschrieben.

So öffnet sich die Laubegaster Künstlerschaft auch dem künstlerischen Nachwuchs. Anlässlich der Meile hat der 19 Jahre junge Street-Art-Künstler Jonathan Tröster ein Graffiti geschaffen. "Er ist mein Enkel, den ich gern auf seinem Weg unterstütze und ihm diese Gelegenheit gegeben habe", sagt Silvia Tröster.

Außerdem stellen Hobby-Künstler ihre Arbeiten aus. Auch diesem Bereich künstlerischen Wirkens will die Kunstmeile Raum zur Präsentation geben. "Wir würden uns sehr freuen, wenn noch mehr kunstinteressierte Dresdner am Wochenende zu uns finden, gern auch aus Stadtteilen, die weiter weg liegen als die in unmittelbarer Nachbarschaft", das ist Silvia Trösters Wunsch. Die Kunst und das Engagement sprechen sehr dafür.