Dresden. Am Freitag beginnt Dresdens größtes Fest: das Stadtfest "Canaletto". Drei Tage lang wird es dann Theateraufführungen, Tanzshows, eine Blaulichtmeile am Landtag, aber vor allem Auftritte von vielen bekannten Musikern in der Stadt geben. Insgesamt rund 1.000 Künstler sollen auf neun Bühnen und an 15 Spielorten auftreten. Wie soll man da eine Entscheidung treffen, wohin man geht?

Wir haben das Stadtfest-Programm für Sie studiert und geben neun musikalische Tipps - drei für jeden Abend -, die Fans diverser Stilrichtungen ansprechen dürften.

Was finde ich wo beim Stadtfest Dresden? Eine Übersicht:

Die Highlights am Stadtfest-Freitag in Dresden:

Konzert der Dresdner Philharmonie

Eigentlich ist es Tradition, dass die Dresdner Philharmonie das Stadtfest musikalisch beendet. In diesem Jahr spielt das Orchester, dirigiert von Bruno Borralhinho, stattdessen aber am Freitagabend das Eröffnungskonzert auf dem Theaterplatz.

Dieses soll ganz im Zeichen des portugiesischen Musikstils "Fado" stehen. In dessen Werken geht es häufig um unglückliche Liebe, die Sehnsucht nach besseren Zeiten und den Weltschmerz im Allgemeinen. Borralhinho ist selbst Portugiese und seit 2007 Cellist bei der Philharmonie. In Dresden ist er als Dirigent bereits bei Kurzkonzerten und als Leiter des Ensembles Mediterrain zu erleben gewesen. Ein klanggewaltiger Auftakt für Dresdens größtes Fest ist zu erwarten.

Glockenbach

Sie dachten, "Dirty Dancing" sei nur dieser Tanzfilm mit Patrick Swayze? Auch ein über sechs Millionen Mal bei Youtube abgespielter Song von Glockenbach featuring ÁSDÍS heißt so und zeigt ganz gut, welche Musik man von dem Kollektiv, das Freitagnacht auf dem Theaterplatz auftreten wird, erwarten kann: eingängigen, tanzbaren Elektro-Pop, der im Kopf bleibt.

"Glockenbach sind Produzenten, Künstler, Sounds- und Beats-Innovatoren, Geschichtenerzähler und kurzum eines der aufregendsten neuen Electro- und Pop-Projekte im Land", heißt es auf der Stadtfest-Seite. Die neuesten drei Singles des Kollektivs, das nach dem gleichnamigen Münchner Viertel benannt ist, seien direkt in den Top 3 der deutschen Airplay-Charts gelandet. Für Fans von EDM ein Muss zum Stadtfest.

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Letzte Instanz

"Intensive Brachialromantik" versprechen die Stadtfest-Macher mit dem Hauptact vom Freitagabend: Letzte Instanz. Die Rockband aus Dresden, die sich 1996 gegründet hat und aus der Band "Resistance" hervorgegangen ist, kann mittlerweile 14 Alben vorweisen, das jüngste, "Ehrenwort", ist 2021 erschienen. "Ein Werk, das in nicht gerade rosigen Zeiten Mut und Hoffnung macht", ist im Stadtfest-Programm zu lesen. Es sei "das hoffnungsvollste Album, das die Band jemals produziert hat".

Laut.de beschreibt es so: "Auf 'Ehrenwort' ... fokussieren sich die Dresdner auf Werte wie Rückhalt und Verbundenheit. Dabei schlagen sie oftmals ungewohnt optimistische Töne an." Ansonsten sei es schwer, das musikalische Chamäleon auf einen Stil festzunageln. Labels wie "Mittelalter-Rock" oder "Wave/Gothic" wollten nie so richtig passen. Einige Musikerwechsel sorgten dafür, dass sich der Sound von Letzte Instanz immer wieder verändert hat. Wie er heute klingt, das ist auf dem Theaterplatz zu hören.

Weitere Tipps für den Stadtfest-Freitag: Funky wird es beim "Großmeister der deutschsprachigen Disco-Welle" Freddy Fischer und seiner Cosmic Rocktime Band zugehen (Goldener Reiter, 21.45 Uhr), Swingtänzer sollten sich dagegen den Auftritt des New Town Swing Orchestras (Schloßplatz, 22 Uhr) merken und auch die Lasershow mit Livemusik auf dem Theaterplatz (22.30 Uhr) verspricht sehenswert zu werden.

Die Highlights am Stadtfest-Samstag in Dresden:

Juli

Man kann nicht "Juli" sagen, ohne dass einem sofort "Die Perfekte Welle" in den Kopf oder besser ins Ohr kommt. Auch "Geile Zeit" war eines dieser Lieder, an denen man Mitte der 2000er-Jahre einfach nicht vorbei kam. Seitdem hat die Pop-Rock-Band aus Gießen vier weitere Alben veröffentlicht. Das jüngste, "Der Sommer ist vorbei", kam in diesem Jahr heraus.

"Manche Bands sind wie Zeitmaschinen, deren Lieder ihre Fans in Sekundenbruchteilen an die verschiedensten Orte, in längst vergessene Gefühle und Tage zurückversetzen, während man doch gleichzeitig fest im Jetzt verwurzelt ist", heißt es auf der Stadtfest-Seite. Ein wenig Zeitreise ist also auf jeden Fall dabei beim Konzert von Juli am Samstagabend.

Clock Clock

Wer Glockenbach mag, der wird sich auch mit den nicht nur lautmalerisch verwandten Clock Clock anfreunden können. Immerhin haben beide zusammen die Songs "Redlight" und "Brooklyn" produziert. Die Electropop-Band, bestehend aus den beiden Produzenten Fabian Fieser und Mark Vonsin sowie dem Sänger Bojan Kalajdzic, stammt aus Mannheim und wurde 2017 gegründet.

Im Programm des Stadtfests wird das Trio so beschrieben: "Hypnotische Pop-Melodien, energiegeladene Beats und Vocals, die unter die Haut gehen: So lässt sich der außergewöhnliche Sound-Mix von Clock Clock charakterisieren, mit dem die Band eine nahezu perfekte Gratwanderung zwischen Zeitgeist und Innovation hinlegt." Samstagabend werden sie auf dem Theaterplatz spielen.