Wachwitz-Tanz: Neue Betreiber des Gare de la Lune setzen auf Altbewährtes
Dresden. Der Nimbus scheint unverbrüchlich. Beheizt und beleuchtet kennen diesen Ort zahllose Tanz- und Feierfreudige. Sie kommen, um Livemusik zu lauschen, vom Garten aus bei Kalt- oder Heißgetränken auf die Elbe zu sehen, zu plaudern und später zu erzählen: Wir waren im Gare de la Lune.
Selbst ohne Staffage, menschenleer und sang- und klanglos, hängt dem ehemaligen Dampfschiffrestaurant, in dem Mitte des 20. Jahrhunderts die ersten Gläser für Vorbeikommende gefüllt wurden, ein besonderes Image an. Damals ging es dort eher zünftig zu. Bälle abzuhalten wurde behördlich lange verweigert und auch sonst deutete viele Jahrzehnte nichts darauf hin, dass sich in diesem Wirtshaus einmal eine ebenso gut situierte wie unkonventionelle Gesellschaft verlustieren würde.
Erst Mitte der 1990er-Jahre ließ das Anwesen seine unrühmliche Nutzung als Unterkunft für Zwangsarbeiter und Produktionsstätte hinter sich und wurde ein Anziehungspunkt für alle, die Glanz und Glamour, aber kein steifes Getue mögen. Die Wachwitzer Tanzszene fand dort ihre Heimat - musste die Coronastille aushalten und bangte nun ein paar Monate lang um ihr Domizil. Denn im Gare de Lune hat sich einiges geändert. Mit den neuen Betreibern zog auch eine neue Konzeption ein. Was vom Alten wird da noch Bestand haben?