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Grünes-Gewölbe-Juwelen: So hat der Schatz nach dem Diebstahl an Wert verloren

Aktuelle Schätzwerte zeigen, wie die Juwelen aus dem Grünen Gewölbe nach dem spektakulären Einbruch an Wert verloren haben. Mit Bildergalerie.

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Die meisten der gestohlenen Juwelen aus dem Grünen Gewölbe sind nach dem Diebstahl wieder da. Doch sie haben teils deutlich an Wert verloren.
Die meisten der gestohlenen Juwelen aus dem Grünen Gewölbe sind nach dem Diebstahl wieder da. Doch sie haben teils deutlich an Wert verloren. © Grünes Gewölbe/Polizeidirektion Dresden

Dresden. Die aus dem Grünen Gewölbe Dresden gestohlenen und später nicht unversehrt wiedergewonnenen Juwelen sind nur noch gut die Hälfte wert. Vor dem spektakulären Einbruch 2019 wurden sie auf rund 128,6 Millionen Euro geschätzt, wie aus der Antwort des Kulturministeriums auf eine Anfrage von Rico Gebhardt, Fraktionschef der Linken im Landtag, zur Schadensbilanz hervorgeht.

Danach liegt ihr Wert nach aktueller Schätzung nur noch bei knapp 76,1 Millionen Euro. Die Restaurierungskosten für den Schmuck, auf den die Staatlichen Kunstsammlungen wegen des noch laufenden Strafverfahrens in dem Fall nur eingeschränkt zugreifen könnten, wurden mit knapp 127.000 Euro beziffert.

Der Wert der bisher verschwundenen Epaulette (Schulterbesatz) mit dem "Sächsischen Weißen", einem knapp 50-Karäter aus der Brillantgarnitur, und der Großen Brustschleife wird mit zusammen rund 37,9 Millionen Euro ausgewiesen.

Hutagraffe aus der Diamantrosengarnitur: Vorher 10.750.064 Euro, jetzt 8.844.390 Euro
Hutagraffe aus der Diamantrosengarnitur: Vorher 10.750.064 Euro, jetzt 8.844.390 Euro © SKD
Brillantkollier: Vorher: 42.221.250 Euro, jetzt 13.585.635 Euro
Brillantkollier: Vorher: 42.221.250 Euro, jetzt 13.585.635 Euro © Grünes Gewölbe, Staatliche Kun
Achselschleife mit dem "Sächsischen Weißen". Vorher 19.843.175 Euro, noch immer vermisst
Achselschleife mit dem "Sächsischen Weißen". Vorher 19.843.175 Euro, noch immer vermisst © Grünes Gewölbe, Staatliche Kun
Große Brustschleife der Königin Amalie Auguste: 18.121.600 Euro, noch immer vermisst
Große Brustschleife der Königin Amalie Auguste: 18.121.600 Euro, noch immer vermisst © Staatliche Kunstsammlungen Dresd
Hutschmuck: Vorher 1.143.800 Euro, jetzt 1.100.000 Euro
Hutschmuck: Vorher 1.143.800 Euro, jetzt 1.100.000 Euro © SKD/Jürgen Karpinski
Degen aus der Diamantrosengarnitur: Vorher: 3.017.900 Euro, jetzt 1.200.000 Euro
Degen aus der Diamantrosengarnitur: Vorher: 3.017.900 Euro, jetzt 1.200.000 Euro © Grünes Gewölbe, Staatliche Kun

Der Kunstdiebstahl aus dem sächsischen Schatzkammermuseum am 25. November 2019 im Dresdner Residenzschloss sorgte international für Schlagzeilen. Die Täter hatten 21 Schmuckstücke mit Diamanten und Brillanten im Wert von mehr als 100 Millionen Euro erbeutet und hohen Sachschaden verursacht. Mitte Mai 2023 waren fünf junge Männer aus dem bekannten Berliner Remmo-Clan vom Landgericht Dresden als Täter verurteilt worden, in vier Fällen läuft die Revision noch.

Im Zuge der Sondierung für eine mögliche Verständigung zwischen Verteidigung, Staatsanwaltschaft und Gericht war Ende 2022 ein Großteil der Beute zurückgegeben worden, mehrere Stücke darunter schwerbeschädigt - einige der wertvollsten Kunstwerke fehlen weiterhin. (dpa)