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Kultur-Redaktion empfiehlt: Diese Veranstaltungen dürfen Sie im Februar nicht verpassen

Nicht nur Semperoper und Bürgerbühne haben neue Stücke im Programm. Hier sind fünf Tipps aus unserer Kultur-Redaktion für den Theater- und Konzertmonat Februar in Dresden.

Von Bernd Klempnow
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Schwer verliebt: Rahel (Heidi Stober) und Alfonso VIII. (Christoph Pohl).
Schwer verliebt: Rahel (Heidi Stober) und Alfonso VIII. (Christoph Pohl). © Semperoper Dresden/Ludwig Olah

Das Angebot an Konzerten und Theateraufführungen allein im Dresdner Raum ist sehr groß, vielfältig und oft erstklassig. Nur der Überblick fällt schwer. Daher gibt der Theater- und Konzert-Redakteur von sächsische.de, Bernd Klempnow, Tipps.

Rasante Komödie übers Gewicht von Ameisen

Wie entscheidend „Das Gewicht der Ameisen“ sein kann, zeigt eine rasante Komödie des Theaters Junge Generation ab 8. Februar. Es geht um die Wahl des Sprechers an einer Schule mit chaotischen Zuständen: Der sarkastische Schulleiter trägt Seeotterkostüm, Werbung auf dem Schulklo belästigt mit Schönheitstipps, die Mathelehrerin singt ständig, die Schüler interessieren sich nur für Pizza. Die Schule ist im gleichen fürchterlichen Zustand wie eigentlich die ganze Welt. Es gibt also so vieles, was sich ändern muss – doch nur zwei machen mit.

„Jüdin“-Uraufführung an der Semperoper

Das seltene Fest einer Uraufführung steht am 10. Februar an der Semperoper an: die Premiere von „Die Jüdin von Toledo“ des deutschen Erfolgskomponisten Detlev Glanert. Die Inszenierung des fünfaktigen Musiktheaters gestaltet der renommierte kanadische Regisseur Robert Carsen. Der spürt der verbotenen Liebesgeschichte zwischen dem spanischen König Alfonso VIII. und seiner jüdischen Geliebten Rahel nach – ein packender Stoff, der zwischen privaten Gefühlen und staatlichen Verpflichtungen changiert. Glanert schuf dafür eine eigene, höchst differenzierte Klangsprache.

Konzerte zum Dresdner Gedenktag

Wird wieder mal das Brahms-Requiem dirigieren: Christian Thielemann
Wird wieder mal das Brahms-Requiem dirigieren: Christian Thielemann © Matthias Creutziger

Mit eindrücklichen Werken gestalten die Klangkörper der Stadt ihre traditionellen Konzerte zum Dresdner Gedenktag. Bereits am 10. Februar führt der Dresdner Kreuzchor unter Kreuzkantor Martin Lehmann das Fauré-Requiem in der Kreuzkirche auf. Bei Dresdens Philharmonie leitet der ehemalige Chefdirigent Marek Janowski am 13. Februar im Kulturpalast Dvoraks „Stabat mater“. Die Sächsische Staatskapelle wiederum will am 13. und 14. Februar mit Chef Christian Thielemann Brahms' „Deutsches Requiem“ musizieren – bei dem im Gegensatz zum liturgischen Modell nicht die Bitte um Erlösung der Toten, sondern der lebende, zurückgelassene und trauernde Mensch im Zentrum steht.

„Lenz auf Winterreise“ mit Daniel Minetti

Der Schauspieler Daniel Minetti ist seit gut 20 Jahren auch im Rolf-Hoppe-Hoftheater ein Publikumsliebling. Am 15. Februar hat dort mit ihm „Lenz auf Winterreise“ Premiere. Der Abend verbindet Georg Büchners „Lenz“ mit Franz Schuberts berühmtem Liedzyklus zu einem „schaurig-schönen Leiden an der Welt“. Neben Minetti agieren die Sopranistin Felicitas Breest und der Pianist Robin Phillips.

Dresdens Bürgerbühne im Baumarkt-Paradies

„Respekt, wer’s selber macht!“– der Werbespruch steht für ein Deutschland, das als Paradies der Baumärkte, Hobbykeller und Bastelstunden gilt. Denn etwas mit den eigenen Händen zu entwickeln, bringt Freude und Bestätigung. In der DDR war das ganz selbstverständlich, weil unausweichlich. Heute hingegen gilt: Ob Reparaturen, Selbstheilung oder Selbstversorgung – immer mehr Menschen wollen aus der vorgefertigten Welt aussteigen, in der man alles kaufen kann und den Experten überlassen muss. Zugleich kann vieles schiefgehen oder den Selbermacher einschränken – das zumindest untersucht die Bürgerbühne am Dresdner Staatsschauspiel in ihrem neuen Projekt „Do it yourself“. Premiere ist am 24. Februar im Kleinen Haus.