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Kultur-Mäzen Bernhard Freiherr von Loeffelholz ist tot

Der Visionär förderte die Dresdner Frauenkirche, holte Starchoreograf William Forsythe ins Festspielhaus Hellerau und rettete bedrohte Institute.

Von Bernd Klempnow
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Zwei, die viel für Sachsens Kultur getan haben: Schauspiel-Intendant Holk Freytag (r.) Bernhard Freiherr von Loeffelholz, Präsident des Sächsischen Kultursenats, im Schauspielhaus.
Zwei, die viel für Sachsens Kultur getan haben: Schauspiel-Intendant Holk Freytag (r.) Bernhard Freiherr von Loeffelholz, Präsident des Sächsischen Kultursenats, im Schauspielhaus. © SAE Sächsische Zeitung

Ohne ihn würde die Kulturlandschaft in Sachsen anders aussehen: der Visionär und Kultur-Mäzen Bernhard Freiherr von Loeffelholz. Jahrzehntelang vermittelte er zwischen Wirtschaft, Politik und Kultur, entwickelte oft ganz unkonventionelle Modelle, um unmöglich erscheinende Projekte zu realisieren. Nun ist Herr von Loeffelholz, wie er sich ansprechen ließ, denn auf den Titel legte er keinen Wert, 90-jährig nach langer schwerer Krankheit in Nürnberg gestorben. Darüber informierten am Mittwoch der Sächsische Kultursenat und die Kulturstiftung des Freistaates, deren Präsident und Vorstandsmitglied er gewesen war.

Die Dresden Frankfurt Dance Company gäbe es ohne ihn wohl ebenso wenig wie den Ponto-Preis, mit dem junge Künstler ausgezeichnet werden. Loeffelholz, der gern „Kulturminister“ der Dresdner Bank bezeichnet wurde, hat sich für junge Kunst ebenso engagiert wie für das kulturelle Zusammenwachsen von Ost und West nach 1990.

Ohne gäbe es wohl nichts Dresdens Societaetstheater

Maßgeblich war er beteiligt etwa an der Gründung der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, die wichtige Beiträge zur Entwicklung einer vitalen sächsischen Kulturlandschaft geleistet hat. Dazu zählen der Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche und des Societaetstheaters oder die Projektförderungen für die Staatskapelle und Dresdner Sinfoniker. Er holte Starchoreograf William Forsythe ins Festspielhaus Hellerau, das damit einen fulminanten Start nach seiner Revitalisierung feiern konnte. Während seiner Zeit als Präsident unterstützte der Kultursenat den Erhalt des Dresdner Goethe-Instituts und der Elbland Philharmonie Sachsen.

„Es ist Persönlichkeiten wie Bernhard Freiherr von Loeffelholz zu verdanken, dass der Kultursenat heute als kulturpolitischer Ratgeber nach allen Seiten hin anerkannt ist. Wir werden sein Andenken bewahren und in seinem Sinn weiterwirken“, so Albrecht Koch, Präsident des Kultursenats.

Bernhard Freiherr von Loeffelholz wurde in Weimar geboren. Nach dem Abitur in München studierte er Betriebs- und Volkswirtschaft. Ab 1968 war er Mitarbeiter in der Dresdner Bank.