Seit September 2022 ist Martin Lehmann in Dresden Kreuzkantor. Wie es ihm erging, wie der Wechsel von Roderich Kreile zu ihm gelang, bilanziert der 50-Jährige wie folgt: „Es war mehr ein Gleiten, dennoch gab es – wie immer bei einem Wechsel – auch Brüche oder eben Stromschnellen. Da plötzlich so viele Dinge neu waren – neue Gesichter, neue Namen, neue Chorliteratur, neue Kirchenräume – habe ich selbstverständlich auch manchmal um Kondition gerungen. Und ja, es gab auch die Wasserfälle, die glücklichen Momente, in denen man berieselt wurde und gemerkt hat: Man wird geleitet und gestärkt. So ein richtiges Niedrigwasser, dass es sich angefühlt hätte, als säße man auf dem Trockenen, habe ich hingegen nicht gespürt.“
Lehmann berichtet derart im neuen Magazin „Kruzianer“, das nun erschienen ist. Mit ihm lädt der Dresdner Kreuzchor sein Publikum zu einem Blick hinter die Kulissen ein. Die erste Ausgabe des „Kruzianers“ taucht – angelehnt an das Thema der Konzertsaison 2023/2024 „Wasser“ – ein in die Gezeiten und Strömungen des Kreuzchores. Deshalb Lehmanns Bilder vom Gleiten und von Stromschnellen. Ergänzt werden die Interviews, Porträts und Berichte um Perspektiven aus Musikgeschichte, Theologie und Naturwissenschaft.
Wasser bildet einen dramaturgischen Schwerpunkt in den musikalischen Programmen der Knaben. Passend dazu beschreibt der kompetente Musikpublizist Hagen Kunze, welche Rolle das Wasser seit Jahrhunderten in der Musik spielt. Oberlandeskirchenrat Thilo Daniel erklärt, welche symbolische und spirituelle Kraft dem Element in der Bibel zugesprochen wird. Außerdem geht Peter Börke vom Umwelt-Landesamt der Frage nach, wie sich Lebensstil und der Klimawandel auf die Wasserversorgung weltweit auswirken.
„Mit unserem neuen Magazin wollen wir uns zukünftig noch stärker mit unserem Publikum verbinden“, betont Kreuzkantor Martin Lehmann. „Die vielfältigen Beiträge zeigen dabei auch, dass die Fragen, die unsere Gesellschaft bewegen, auch unsere Themen sind.“
Der „Kruzianer“ ist als Online-Version zum Durchblättern abrufbar. Es liegt zudem als Print-Variante in der Kreuzkirche aus. Und es kann kostenfrei abonniert werden unter [email protected].