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Zeitlos schön: Debütantinnen-Kleider für den Dresdner Semperopernball 2024 vorgestellt

Der Modemacher Uwe Herrmann hat die neuen Debütantinnen-Kleider für den Semperopernball entworfen, die Designerin Katrin Eulenstein näht Vögelchen dran - eine ungewöhnliche Liaison?

Von Nadja Laske
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Luftig, roséfarben, glitzrig, frühlingshaft frisch: Anna-Lena und Astrid präsentierten am Donnerstag in der Dresdner Semperoper die Debütantinnenkleider für den Semperopernball 2024.
Luftig, roséfarben, glitzrig, frühlingshaft frisch: Anna-Lena und Astrid präsentierten am Donnerstag in der Dresdner Semperoper die Debütantinnenkleider für den Semperopernball 2024. © René Meinig

Dresden. Zeit vergeht, Glamour besteht. Oder wie lautet das Sprichwort nochmal? Vor drei Jahren hat der Dresdner Modemacher und Fernseh-Promi Uwe Herrmann nach kurzer Unterbrechung den Faden wieder auf- und das Design der Debütantinnenkleider in die Hand genommen. Aus seiner Feder stammen luftige, roséfarbene Glitzerkleider, frühlingshaft frisch. Doch dann brachen Corona und andere Krisen über den Semperopernball herein. Die Kleider waren zum Teil bereits genäht und wurden nie getragen.

So sehen die neuen Debütantinnenkleider aus

Veraltet sind sie trotzdem nicht. Was soll am Gefunkel schon verdunkeln? Nun nähert sich eine neue Planungsriege um den ehemaligen MDR-Programmdirektor Wolf-Dieter Jacobi dem Ball 2024. Dafür braucht es Kleider. Denn in guter Tradition werden wieder junge Menschen als Debütanten ihre Aufnahme ins gesellschaftliche Leben feiern.

Sie sind bereits gecastet, die Tanzlehrer Sabine und Tassilo Lax tüfteln an der neuen Choreografie, Friseure und Visagisten erdenken passenden Haarschmuck und Make-up. Zentral bei allem jedoch sind die Ballkleider der jungen Damen.

Am Donnerstag wurden jene Roben der Öffentlichkeit präsentiert: luftig, roséfarben, glitzrig, frühlingshaft frisch. Der Semperopernball-Verein hat sich entschlossen, auf Uwe Herrmanns Kreationen zurückzugreifen - im Sinne vertraglicher Verpflichtungen, der Arbeit, die das Outfit gemacht hat und der heutzutage gebotenen Nachhaltigkeit.

Neue Extras an "alten" Kleidern

Mit einer besonderen Nuance: Die ebenfalls in Dresden tätige Designerin Katrin Eulenstein hat die Aufgabe übernommen, die Herrmannschen Kleider zu "refreshen". Dafür stickt sie kleine, zarte Vögelchen und versieht sie mit rosa Federn. Das Accessoire werden die Debütantinnen an ihren Corsagen tragen, jeweils zwei Stück. Damit hinterlässt Eulenstein ihre Marke auf Herrmanns Entwurf.

Winnie Hummitzsch (l.) vertrat zur Präsentation des Debütantinnenkleides ihren Chef, Modemacher Uwe Herrmann, und stellte zusammen mit der Designerin Katrin Eulenstein die Robe für 2024 vor.
Winnie Hummitzsch (l.) vertrat zur Präsentation des Debütantinnenkleides ihren Chef, Modemacher Uwe Herrmann, und stellte zusammen mit der Designerin Katrin Eulenstein die Robe für 2024 vor. ©  Rene Meinig

Dazu wird die Schauspielerin und Make-up-Artistin Manja von Wildenhain das Make-up der Debütantinnen und, ja auch der Debütanten entwerfen. "Es muss natürlich mit dem zarten Farbton des Kleides harmonieren", sagt sie. Das sei nicht ganz einfach, weil das Make-up in der Größe des Saales weit hinwirken muss. Doch sie ist zuversichtlich und hat sich für einen leichtes, pudriges Farbenspiel mit dicken, langen, vollen Wimpern entschieden. "Auch die Männer werden geschminkt", sagt sie, "Allerdings ohne Wimpern."

100 Debütantenpaare stehen bereit

Fast 20 Stunden werden sie und ihr Team damit beschäftigt sein, die rund 100 Debütantenpaare auf ihren großen Auftritt vorzubereiten. Acht bis zwölf Kollegen engagiert sie dafür. Ein weiteres Team steckt Frisuren und arbeitet Haarschmuck ein. Auch dieser Zierrat muss gut sitzen, halten und wirken, wenn die Debütantinnen und Debütanten mit ihrem Tanz den Ball eröffnen. In der Vergangenheit hat ihr kürzester Tanz achteinhalb Minuten und der längste 13 Minuten gedauert. Irgendwo dazwischen werde die neue Choreografie liegen, sagt Tanzprofi Sabine Lax.

Sehr erfolgreich seien die Castings gewesen und haben die nötige Zahl der jungen Paare gebracht. Sie kommen aus ganz Deutschland, um den Dresdner Semperopernball mitzuerleben. An drei Tagen vor dem Ereignis studieren sie die Schrittfolgen ein, hartes Training, das viel Disziplin verlangt. Die Damen zahlen dafür eine Gebühr in Höhe von rund 400 Euro. Darin enthalten sind Ausstattung und Training, das Debütantinnenkleid inklusive. Die Herren leihen oder kaufen ihre Smokings selbst und zahlen entsprechend weniger für die Teilnahme am Ball. Natürlich dürfen alle Debütanten im Anschluss den Ball genießen - ein sicher unvergessliches Erlebnis.

Generalprobe für das sanierte "Kempinski"

Der Kartenverkauf läuft laut Jens Marten Schwass gut. Der Direktor des Kempinski Hotels Taschenbergpalais ist Vorstand des Semperopernball-Vereins. Einige Etagen seines Hauses sollen dann bezugsfertig sein. Das Kempinski wird gerade grundhaft renoviert. Doch für die Gäste des Semperopernballes werde es im Februar offen stehen. "Wir sind überzeugt davon, dass der Ball am 23. Februar 2024 ein voller Erfolg wird."