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Laut, aber friedlich: Knapp 200 Menschen demonstrieren in Dresden für Palästinenser

Knapp 200 Menschen haben in der Innenstadt an die prekäre Lage der Palästinenser im Gaza-Streifen erinnert. Die Demo blieb ohne Störungen.

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Knapp 200 Menschen versammelten sich am Samstag in der Prager Straße, um den Krieg in Gaza zu kritisieren.
Knapp 200 Menschen versammelten sich am Samstag in der Prager Straße, um den Krieg in Gaza zu kritisieren. © René Meinig

Dresden. Zum dritten Mal haben sich zahlreiche Menschen in der Prager Straße versammelt, um den Krieg in Gaza zu kritisieren und ihre Solidarität mit den Palästinensern auszudrücken. An diesem Sonnabendnachmittag versammelten sich nach Schätzungen von Sächsische.de knapp 200 Teilnehmer, darunter viele Kinder.

Die Organisatoren der erst Mitte der Woche bekanntgewordenen Kundgebung hatten mit rund 700 Teilnehmern gerechnet. Mitte Oktober, eine Woche nach dem Terror-Angriff der Hamas auf Israel, waren etwas mehr gekommen. Bei einer zweiten Kundgebung handelt es sich mehr um eine Andacht im kleineren Stil als Reaktion auf die angebliche israelische Bombardierung eines Krankenhauses in Gaza Stadt, bei der mehrere Hundert Palästinenser getötet worden waren, so die Darstellung der Anmelder.

Die Demonstranten hatten nun Palästina-Fahnen bei sich und Transparente mit Aufschriften wie „Stopp Genozid“ oder „Free Palestine“ (Freiheit für Palästina). Das forderten sie auch lautstark in Sprechgesängen, auf Deutsch, Englisch und Arabisch. Eine Frau sagte zum Auftakt der Kundgebung, der Konflikt müsse beendet werden, "wir müssen gemeinsam an einer Welt arbeiten". Der Hass müsse durch einen Dialog ersetzt werden, wie sie sagte.

Darüber hinaus kritisierten Redner den "Kolonialismus" und "Imperialismus" Israels, der von den USA, der EU und Deutschland unterstützt werde, wie sie behaupteten.

Die Demonstration in der Prager Straße in Dresden blieb ohne Störungen.
Die Demonstration in der Prager Straße in Dresden blieb ohne Störungen. © René Meinig

Die Dresdner Polizei sicherte die Versammlung mit 110 Beamten ab, unterstützt von der Bereitschaftspolizei Sachsen. Drei Dolmetscher übersetzen für die Polizei und die Versammlungsbehörde simultan, um sofort eingreifen zu können, sollte die Demo aus dem Ruder laufen. Doch die Kundgebung blieb friedlich und störungsfrei. Sie endete gegen 18 Uhr nach knapp zwei Stunden.

Ermittlungen wegen Volksverhetzung

Hossam Alajmi, einer der Mitorganisatoren sagte, er und die Teilnehmer sei zufrieden. Sie hätten ihre Trauer zeigen wollen: "Wir können hier in Frieden leben, aber da unten, in Gaza, wird unablässig bombardiert". Die Menschen erhielten keinerlei Hilfe und hätten davor Angst, dass sie weiter bombardiert würden. "Jeder hat doch das Recht, seine Meinung zu sagen", so Alajmi.

Die Beamten ermitteln gegen eine Deutsche (22) und einen Syrer (23) wegen Volksverhetzung. Sie hatten Abbildungen des Staates Israel in den Farben Palästinas gezeigt. Auf dem Fahrzeug eines Organisatoren der Demo musste eine solche Abbildung auf der Motorhaube und der Heckscheibe abgedeckt werden. Geprüft werde auch die Strafbarkeit einer mehrfach skandierten Parole, wie Polizeisprecher Marko Laske vor Ort sagte. (SZ/lex/awe)