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Etwa 150 Menschen protestieren in Dresden bei Pro-Palästina-Demo

Auf dem Wiener Platz in Dresden wurde am Sonnabend für ein "freies Palästina" protestiert. Eine Sache blieb unangesprochen.

Von Theresa Hellwig
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Die Protestierenden forderten "Freiheit für Palästina" und ein Ende des "Genozids" in Gaza. Nach Auffassung der Experten gibt es diesen Genozid nicht.
Die Protestierenden forderten "Freiheit für Palästina" und ein Ende des "Genozids" in Gaza. Nach Auffassung der Experten gibt es diesen Genozid nicht. © Marion Doering

Dresden. Etwa 150 Menschen haben am Sonnabendnachmittag SZ-Schätzungen zufolge in der Dresdner Innenstadt für Palästina demonstriert. Sie forderten "Freiheit für Palästina" und machten mit emotionalen Redebeiträgen auf die zivilen Opfer im Nahostkrieg aufmerksam. Dabei ging es allerdings nur um die palästinensischen Opfer – über jene, die beim Hamas-Angriff auf Israel starben, wurde nicht geredet.

Die Stimmung war hitzig, die Polizei mit mehreren Mannschaftswagen vor Ort. Gegenprotest gab es nicht.

Eine Rednerin schilderte, wie einst ihre Familie aus der Region vertrieben worden sei – und nun Freunden dasselbe wiederfahre. Ein Redner sagte, die meisten Krankenhäuser in Gaza seien nicht mehr funktionsfähig. Auf Plakaten forderten die Protestierenden Waffenruhe im Gaza-Streifen, zeigten Fotos von zivilen Opfern des Krieges und sprachen von einem Genozid gegenüber der Palästinensern. Nach Auffassung von Experten gibt es diesen Genozid jedoch nicht. Dies würde bedeuten, dass Israel bewusst die Palästinenser als ethnische Gruppe auslöschen wolle.

Immer wieder kommt es auf pro-palästinensichen Demonstrationen zu Antisemitismus und zu Anzeigen wegen Volksverhetzung. Ein Redner kritisierte, dass die Samidoun kriminalisiert werde. Es handelt sich dabei um eine verbotene palästinensische Organisation.

Die Dresdner Polizei konnte am Samstagabend noch kein Fazit zum Demonstrationsgeschehen ziehen.