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Warnstreik der Lehrer: Worauf sich Eltern in Dresden einstellen müssen

Die Gewerkschaft GEW ruft am Dienstag alle Lehrkräfte öffentlicher Schulen zum Warnstreik auf. Worauf müssen sich Eltern und Kinder in Dresden einstellen?

Von Julia Vollmer
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Es bleibt bis Dienstagmorgen eine Überraschung, wie viel Unterricht in Dresden aufgrund des Streik der Gewerkschaft GEW stattfinden wird.
Es bleibt bis Dienstagmorgen eine Überraschung, wie viel Unterricht in Dresden aufgrund des Streik der Gewerkschaft GEW stattfinden wird. © Brühl/ Sächsische Zeitung

Dresden. Ob und wie viel Unterricht die Dresdner Schülerinnen und Schüler am Dienstag haben werden, ist am Montagnachmittag noch völlig unklar. Die Bildungsgewerkschaft GEW hat die Lehrkräfte am Dienstag zu einem Warnstreik aufgerufen. Wie hoch ist Beteiligung sein wird, können aber weder die Gewerkschaft selbst noch das zuständige Landesamt für Bildung (Lasub) am Montag sagen.

"Was ich sagen kann ist, dass zwei Drittel der sächsischen Lehrer angestellt sind, die streiken dürfen und ein Drittel verbeamtet sind, die nicht streiken dürfen", sagt Clemens Arndt aus dem Lasub. Es bleibt also unklar, wie viele Lehrer pro Schule sich am Dienstag beteiligen und damit, wie viel Unterricht ausfällt. "Es soll aber für die Klasse 1 bis 6 eine Notbetreuung geben", sagt er. Ob das wirklich so umgesetzt wird an den Schulen, bleibt aber ungewiss.

Weil es Unsicherheit bei einigen Dresdner Eltern gab, gibt die Stadt auf Anfrage Entwarnung. Die GEW hat zwar Erzieher ebenfalls zum Arbeitskampf aufgerufen, das gilt aber nur für Landesbedienstete. "Die kommunalen Kitas und Hort sind morgen definitiv nicht vom Streik betroffen", so die Stadt auf Anfrage.

Warum wollen die Lehrer in Sachsen streiken?

"Mit den Arbeitsniederlegungen will die GEW ihren Forderungen in der laufenden Tarifrunde mit den Ländern Nachdruck verleihen. Wir fordern 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro", sagt der Landesvorsitzende der GEW Sachsen, Burkhard Naumann. "Die starken Preisanstiege treffen auch die Landesbeschäftigten. Deshalb fordern wir von den Arbeitgebern angemessene Lohnerhöhungen. Wir benötigen motivierte Lehrkräfte und ein deutliches Signal, um den öffentlichen Dienst attraktiv zu halten."

Die Lehrkräfte würden das Bildungssystem am Laufen halten. Wertschätzung und bessere Arbeitsbedingungen würden sich auch in der Lohnentwicklung ausdrücken. Doch nach zwei Verhandlungsrunden liegt noch kein verhandlungsfähiges Angebot vor.

"Auch bei den weiteren Forderungen mauern die Arbeitgeber: Wir erwarten ebenfalls Verbesserungen der Eingruppierung von Lehrkräften, beim Sozial- und Erziehungsdienst des Landes und beim Tarifvertrag für studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte ein Einlenken."

Die Ankündigung, dass am Dienstag durch den Streik Unterricht ausfallen wird, stieß bei einigen Eltern auf wenig Verständnis. Durch den eklatanten Lehrermangel in Dresden fällt ohnehin schon viel Unterricht aus.