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Bibo Neustadt ist die Bibliothek des Jahres

Aus den 21 Stadtteilbibliotheken in Dresden wurde die Zweigstelle auf der Königsbrücker Straße als die Bibliothek des Jahres ausgewählt. Das sind die Gründe.

Von Julia Vollmer
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Die Bibliothek Neustadt auf der Königsbrücker Straße ist am Donnerstag als Bibo des Jahres 2022 ausgezeichnet worden. Chefin Elisabeth Schäckel freut sich.
Die Bibliothek Neustadt auf der Königsbrücker Straße ist am Donnerstag als Bibo des Jahres 2022 ausgezeichnet worden. Chefin Elisabeth Schäckel freut sich. © Marion Doering

Dresden. Bücher, CDs, Spiele, Zeitschriften zum Ausleihen: Die Bibliothek Neustadt auf der Königsbrücker Straße kennt wohl beinahe jede Familie und jedes Kind im Kiez. Nun gab es für dafür auch eine Anerkennung. Die Bibo Neustadt wurde an diesem Donnerstag als Bibliothek des Jahres 2022 geehrt. Mit ihr wird die größte Stadtteilbibliothek des Dresdner Netzes ausgezeichnet.

Warum wird die Zweigstelle ausgezeichnet?

Marit Kunis-Michel, die Chefin der Städtischen Bibliotheken, und Roman Rabe, Bibliothekarischer Fachdirektor, würdigten die steigenden Zahlen der Stadtteilbibliothek. Geleitet wird sie von Elisabeth Schäckel. So gab es 202.000 Entleihungen in 2022, das ist ein Plus von 21 Prozent. Es gab außerdem 1.300 Neuanmeldungen von Nutzern, auch hier ein Plus um ganze 39 Prozent, so Rabe. "Es gab außerdem 72.000 Besucher im vergangenen Jahr und das Team führte 450 Veranstaltungen, also Führungen und Ausstellungen, durch", so die Bibliothekschefin Kunis-Michel.

Die Bibliothek ist Verbundbibliothek im Dresdner Norden und damit verantwortlich für die Absicherung der Öffnungszeiten in sechs Stadtteilbibliotheken. Da zwei Bibliotheken des Verbundes 2022 personell lange Zeit unterbesetzt waren, hätten Neustädter Kolleginnen mit hohem Kraftaufwand und Einsatz die Arbeitsfähigkeit dieser Bibliotheken unterstützt und zum Teil überhaupt erst ermöglicht, hieß es in der Laudatio.

Wichtig sei die Bibliothek auch als Bildungs-, Kultur- und Integrationseinrichtung im Stadtteil und sie sei gut vernetzt mit Stadtbezirksamt, Schulen, Kitas und Bildungseinrichtungen im Einzugsgebiet. "Sie engagiert sich beispielhaft in der Integration von Geflüchteten, wie mit der Gesprächsreihe Dialog in Deutsch", sagte Kunis-Michel.

Die Bibliothek ist auch Ausbildungsbibliothek mit zwei Auszubildenden und stellt ihre Bibliothek jährlich für das Azubi-Projekt zur Verfügung, bei dem die Auszubildenden der Städtischen Bibliotheken einige Wochen allein eine Stadtteilbibliothek führen.

Wie läuft es mit den verlängerten Öffnungszeiten?

Laut Marit Kunis-Michel hatten die erweiterten Öffnungszeiten in der Zentralbibliothek und in sechs "Bibos 7/10" mit ihren sieben Öffnungstagen pro Woche zu den stark steigenden Besucherzahlen beigetragen. Die Zweigstellen haben also von Montag bis Sonntag zehn Stunden täglich offen. "Hier konnten wir vor allem bei den Zahlen der Jugendlichen zulegen", sagte sie.

Die Entleihungszahlen in Summe aller Zweigstellen erholten sich weniger schnell, sagt sie. "Vor allem der schon vor der Pandemie deutliche Trend zu Streamingdiensten, der sich in den Corona-Jahren verstärkt hat, kann dafür als Ursache ausgemacht werden", so die Chefin. Es gab aber trotzdem rund 4,5 Millionen Entleihungen pro Jahr.

Die Städtischen Bibliotheken bieten auch Zugänge wie Download und Streaming an, etwa mit der elektronischen Ausleihe.

Langsam erholten sich auch die Besucherzahlen bei öffentlichen Veranstaltungen. "Wir freuen uns auch, dass gerade in den sozial schwächeren Stadtteilen Prohlis und Gorbitz besonders hohe Steigerungsraten erreicht wurden", sagt die Leiterin Marit Kunis-Michel.