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Brutkasten für Wanderfalken an Dresdner Faulturm installiert

Wanderfalken sind rar in Dresden. Damit sich die Tiere jedoch in Dresden wieder ansiedeln können, wurde am Faulturm der Stadtentwässerung in Kaditz ein Brutkasten angebracht.

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Seit Kurzem gibt es einen Brutkasten für Wanderfalken an einem der beiden Faultürme der Stadtentwässerung Dresden im Klärpark Kaditz.
Seit Kurzem gibt es einen Brutkasten für Wanderfalken an einem der beiden Faultürme der Stadtentwässerung Dresden im Klärpark Kaditz. © Stadtentwässerung Dresden

Dresden. Seit Kurzem gibt es einen neuen Brutkasten für Wanderfalken am Faulturm der Stadtentwässerung Dresden im Klärpark Kaditz. Die untere Naturschutzbehörde des Umweltamtes hatte zusammen mit ehrenamtlichen Vogelschützern die Idee, nachdem sie beobachtet hatten, dass die Wanderfalken in der Gegend nach einer Brutmöglichkeit suchten.

Der Brutkasten wurde kurzfristig erworben und von der Stadtentwässerung montiert und ausgestattet. Harald Wolf vom Umweltamt äußerte sich dazu wie folgt: "Wenn wir Glück haben, richtet sich schon dieses Jahr ein Wanderfalkenpärchen in dem Brutkasten ein."

Ab Anfang März begeben sich die geschlechtsreifen Wanderfalken auf die Suche nach einem geeigneten Platz für ihr künftiges Gelege. Drei Monate dauert es etwa, bis der Nachwuchs flügge wird. "Aber es kann genauso gut sein, dass der Kasten noch ein oder zwei Jahre leer steht, denn häufig dauert es, bis eine Brutmöglichkeit angenommen wird."

Ob ein Wanderfalken-Paar diese Brutmöglichkeit in Dresden auch annimmt, wird sich zeigen.
Ob ein Wanderfalken-Paar diese Brutmöglichkeit in Dresden auch annimmt, wird sich zeigen. © Stadtentwässerung Dresden

Bislang gibt es drei Wanderfalken-Paare in Dresden

In Dresden sind Wanderfalken selten anzutreffen. Es gibt etwa 150 bis 160 Turmfalkenpärchen im Stadtgebiet, aber lediglich drei Wanderfalkenpaare. Diese hatten sich in einem Nistkorb am Gasometer in Reick, einem Brutkasten am Rathausturm und einer natürlichen Brutstätte an der Felswand der Begerburg, Plauenscher Grund niedergelassen.

Die Artenschützer des Umweltamtes und die Unterstützer der Stadtentwässerung hoffen, dass sich durch den neuen Brutkasten in Kaditz ein weiteres Pärchen der geschützten Vogelart in Dresden ansiedeln wird.

Der Wanderfalke ist bekannt für seinen Titel als schnellstes Tier. Beim Sturzflug erreicht der Greifvogel Geschwindigkeiten von mehr als 300 Kilometer pro Stunde, im Horizontalflug immerhin Geschwindigkeiten von mehr als 96 Kilometer pro Stunde. Sein häufigstes Beutetier im Stadtraum ist die Taube.

In den 1970er- und 1980er-Jahren war der Luftjäger in unseren Breiten durch Pestizide wie DDP nahezu ausgestorben. Durch das Verbot dieser Substanzen konnte sich der Bestand nach und nach erholen. Durch kontinuierlichen Artenschutz und Wiederansiedlungsprogramme verbesserte sich die Lage weiter, sodass heute Wanderfalken wieder auf natürlichem Weg ihre Reviere auswählen und besiedeln. (SZ/juj)