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Diese Wünsche haben Bewohner und Besucher für die Dresdner Innenstadt

Im vergangenen Jahr wurden Bürger zur Zukunft der Dresdner Innenstadt befragt. Jetzt wurde die Umfrage ausgewertet. Was besonders gut läuft in Dresden - und wo sich die Menschen Veränderung wünschen.

Von Lars Barendregt
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Bewohner und Besucher der Dresdner Innenstadt wünschen sich zum Beispiel mehr konsumfreie Bereiche, insbesondere auf der Prager Straße.
Bewohner und Besucher der Dresdner Innenstadt wünschen sich zum Beispiel mehr konsumfreie Bereiche, insbesondere auf der Prager Straße. © Marion Doering

Dresden. Leerstand, Online-Einkäufe statt Ladenbesuche, der Klimawandel, Sicherheitsfragen: Die Innenstadt Dresdens steht vor großen Herausforderungen. "Und alles das ist im Fokus", sagt Stephan Kühn, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften der Stadt Dresden. Das umfangreiche Projekt "Dresden findet InnenStadt" soll helfen, Lösungen für all diese Herausforderungen zu finden. Das Leitziel: Belebung und Frequenzerhöhung in der Innenstadt.

Um das zu erreichen, hat die Stadt Dresden Ende 2023 Besucher und Bewohner der Altstadt und Inneren Neustadt zu ihren Vorstellungen für die Zukunft befragt. Ungefähr 1.240 Menschen füllten einen Online-Fragebogen aus. Etwa 160 Personen antworteten vor Ort.

Die Ergebnisse der Umfrage wurden am Dienstag in der Neustadt präsentiert. Einwohner und Besucher der Innenstadt beklagten dort etwa zu viel Verkehrsbelastung und Lärm - und ein zu einfältiges Einzelhandelsangebot. Außerdem steht demnach ein mangelndes Sicherheitsgefühl der Menschen in der Nähe des Rundkinos und des Wiener Platzes im Fokus.

Zudem wünschen sie sich mehr konsumfreie Bereiche, insbesondere auf der Prager Straße. "Im Sommer sind die Sitzgelegenheiten rund um die Brunnen im südlichen Bereich der Prager Straße voll", sagt Hans Martin Pfohl, Abteilungsleiter Stadtentwicklung im Amt für Stadtplanung und Mobilität.

Mehr Angebote für Kinder und Jugendliche in Dresdens Innenstadt

Er fügt hinzu, dass auch "Kinder und Jugend" ein wichtiges Thema ist. "Das heißt: mehr Angebote für Kinder und Jugendliche in der Innenstadt zu schaffen." Jugendliche bräuchten Aufenthaltsmöglichkeiten, wie "ein bisschen geschützte Sitzplätze", erklärt Pfohl. Auf der Prager Straße könnte es mehr Spielmöglichkeiten für Kinder geben.

Wie mit den Ergebnissen der Umfrage umgegangen werden soll, wird sich in den kommenden Monaten entscheiden. Ab Herbst 2024 wird eine Vorlage für eine Gesamtstrategie für die Dresdner Innenstadt erarbeitet und im Stadtrat behandelt. Zusätzlich zur Gestaltung des öffentlichen Raums sollten die Themen Klima und Sicherheit eine Rolle spielen.

Eine Aufgabe, die nicht so einfach ist, insbesondere in Bezug auf Verkehr und Lärm, sagt Pfohl. "Es gibt immer zwei Lager. Es gibt Menschen, die sagen: Die Innenstadt lebt davon, dass ich mit meinem Auto zum Geschäft fahren kann. Und andere sagen: Ich komme nicht in die Innenstadt, weil andere Menschen dort mit dem Auto direkt vors Geschäft fahren." Deshalb gehe es darum, schlaue Lösungen zu finden.

Spezielle Hütte auf dem Dresdner Striezelmarkt

"Wir waren froh, dass die Antworten der Umfrage sehr gut mit unseren Ideen zusammen gepasst haben", sagt Pfohl. "Es wäre natürlich spannend gewesen, wenn die Meinung der Bürger anders gewesen wäre als die des Beobachters."

Bewohner und Besucher der Innenstadt loben indes die Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem öffentlichen Verkehr und Fahrrad. Und das Gastro- und Kulturangebot.

Die Umfrage umfasst nur einen Teil des Projekts "Dresden findet InnenStadt". Die Stadt hat seit dem vergangenen Jahr mit Innenstadtakteuren aus Kultur, Kreativwirtschaft, Gewerbe und Bürgerschaft verschiedene Projekte auf den Weg gebracht.

Dazu gehören unter anderem Räume für Kreative, Kunst und Kultur und niederschwellige Projektfördermöglichkeiten. Aber auch etwa eine "Newcomerhütte" für Händler und Händlerinnen die Handwerkprodukte anbieten, die es noch nicht auf dem Striezelmarkt gab.