Dresden
Merken

Dresden-Förderer Anthony Arnhold gestorben

Die Familie Arnhold ist bis heute eng mit Dresden verbunden, finanzierte unter anderem den Wiederaufbau der Frauenkirche mit. Nun ist Mäzen Anthony Arnhold gestorben.

 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Dank des Engagements von Anthony Arnhold hat der Dresdner Kulturpalast wieder eine Konzertorgel erhalten.
Dank des Engagements von Anthony Arnhold hat der Dresdner Kulturpalast wieder eine Konzertorgel erhalten. © Robert Michael, Jürgen Männel/Landeshauptstadt Dresden

Dresden. Anthony Arnold, Urenkel des berühmten Dresdners Georg Arnhold, ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Das teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag mit.

"Anthony Arnhold war ein Philanthrop im besten Sinne", sagte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). "Sein Leben lang ergründete er das, was den Menschen ausmacht. Ein großes Glück für Dresden ist, dass dazu für ihn besonders die Musik gehörte. Dank seines Engagements erklingt im Kulturpalast wieder eine Konzertorgel." Dresden habe als Heimat seiner Vorfahren immer eine herausragende Rolle gespielt.

Anthony Arnhold wurde 1945 in London geboren. Sein Vater Georg-Gerhard Arnhold war ein Enkel von Georg Arnhold. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts engagierten sich er und sein Bruder Max, die seit 1882 in Dresden ein erfolgreiches privates Bankhaus führten, in Dresden. Sie gründeten einen Pensionsverein für Angestellte und förderten viele soziale Vereine und Gesellschaften.

Kulturpalast-Orgel - eine bleibende Erinnerung an Anthony Arnhold

Georg Arnhold unterstützte zudem die Technische Hochschule, die Kunstakademie und die Kunstgewerbeschule. Er finanzierte maßgeblich den Bau des nach ihm benannten Schwimmbades sowie Räume und Ausstellungen im Deutschen Hygiene-Museum Dresden. Trotz der entsetzlichen Erfahrungen als Juden im nationalsozialistischen Dresden, der Enteignung des Bankhauses und der unumgänglichen Flucht vieler Familienangehöriger führte die Familie Arnhold nach 1989 ihr bürgerschaftliches Engagement und Mäzenatentum fort. Sie beteiligte sich finanziell an der Sanierung des Georg-Arnhold-Bades, am Wiederaufbau der Frauenkirche, an der Errichtung der Neuen Synagoge und am Ankauf der neuen Orgel für den Kulturpalast.

"Mit Anthony Arnhold verlieren wir einen Menschen, der sich zusammen mit seiner Familie auf einzigartige Weise für Dresden, für die Musik, die Dresdner Philharmonie, für den neuen Konzertsaal engagiert hat", sagte Frauke Roth, die Intendantin der Dresdner Philharmonie. "Mit der Eule-Orgel in unserem neuen Konzertsaal haben wir, hat Dresden eine bleibende Erinnerung, und darüber hinaus wird er uns als beeindruckende Persönlichkeit im Gedächtnis bleiben."

Arnhold starb bereits am 10. August im spanischen Valladolid. Er arbeitete als Lehrer an Schulen sowie Universitäten und unterrichtete auch in verschiedenen Ländern Ozeaniens.