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Tödlicher Sprung: Dresdner Polizei stand schon vor der Wohnungstür

In Dresden-Coschütz hat am Montag ein Mehrfamilienhaus gebrannt. Ein Mann starb beim Rettungsversuch. Eigentlich wollte die Polizei ihn festnehmen.

Von Christoph Springer & Luisa Zenker
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Mehrfamilienhaus in Coschütz brennt, ein Mann stirbt beim Rettungsversuch
Mehrfamilienhaus in Coschütz brennt, ein Mann stirbt beim Rettungsversuch © Roland Halkasch

Dresden. Der Wohnungsbrand allein war womöglich nicht die Ursache dafür, dass am Montagnachmittag in Coschütz ein 21-Jähriger aus dem Fenster im dritten Stock eines Hauses an der Heidelberger Straße gesprungen ist. Wie die Polizei einen Tag nach dem Feuer und dem tödlichen Sturz des Mannes mitteilt, wollten ihn die Beamten an diesem Nachmittag besuchen. Hintergrund war ein Auftrag des Amtsgerichts.

Demnach sollte der 21-Jährige festgenommen werden und hinter Gitter kommen. Das hatte zuvor ein Jugendrichter entschieden. Welche Vorwürfe gegen den Mann dabei eine Rolle spielten, ließ die Polizei offen. Die Beamten hätten sich an der Wohnungstür bemerkbar gemacht und dabei bemerkt, dass in der Wohnung ein Brand ausgebrochen ist, so die Pressestelle der Polizeidirektion Dresden. Der 21-Jährige sei daraufhin zu dem Fenster gegangen und bereits aus dem dritten Stock gestürzt, bevor die Beamten seine Wohnung betreten konnte.

Die Ursache des Feuers ist unterdessen noch nicht bekannt. Um sie aufzuklären, seien noch weitere Ermittlungen nötig, so die Polizei am Tag nach dem Brand und dem tödlichen Sturz.

Das war am Montagnachmittag bekannt

Ein Mann ist nach einem Sturz aus dem dritten Stock einer brennenden Wohnung in Coschütz verstorben. Wie die Polizei mitteilt, war es in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Heidelberger Straße zu einem Brand gekommen.

Der Mann versuchte sich zu retten, indem er aus dem Fenster springen wollte. Dabei wurde er so schwer verletzt, dass er trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen am Ort verstarb. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, sie geht von Brandstiftung aus.

In dieser Wohnung unter Dach war das Feuer ausgebrochen.
In dieser Wohnung unter Dach war das Feuer ausgebrochen. © Roland Halkasch

Die Feuerwehr hat indes versucht, den rasch ausbreitenden Brand zu löschen. Das Feuer drohte auf das Dach überzugreifen. Aus zwei Fenstern drang dichter, schwarzer Rauch. Zahlreiche Trupps gingen unter Atemschutz in das Gebäude, um weitere Personen zu suchen. Gegen 17 Uhr meldete dann die Feuerwehr, dass der Brand gelöscht werden konnte.

Weitere Personen seien nicht angetroffen worden. Nun ist die Feuerwehr dabei, die verrauchten Wohnungen zu lüften und das Dach zu begutachten. Bis zum späten Nachmittag seien auch alle Wohnungen des Apartment-Hauses geöffnet und kontrolliert worden. Weitere Menschen wurden im Ergebnis nicht gefunden.

Der Einsatz wird noch geraume Zeit andauern, hieß es kurz nach 17 Uhr von der Feuerwehr. 100 Einsatzkräfte seien vor Ort gewesen.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache und den weiteren Hintergründen aufgenommen. (SZ/luz/csp)