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Dresdner Obdachloser erfriert bei Extremkälte

Ein obdachloser Mann war von Passanten in Dresden tot aufgefunden worden. Jetzt sind mehr Hintergründe bekannt. Wo den Menschen in der Stadt geholfen wird.

Von Julia Vollmer
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Für Menschen ohne feste Bleibe werden Kälte und Schnee zur Lebensgefahr.
Für Menschen ohne feste Bleibe werden Kälte und Schnee zur Lebensgefahr. © Symbolbild: dpa

Dresden. Die Kälte in Dresden mit Minusgraden in den Nächten hat ihr erstes trauriges Opfer gefordert. Ein Mann wurde tot aufgefunden.

"Am Nachmittag des 4. Februar wurde ein verstorbener Obdachloser von Passanten in dem Keller eines bereits abgebrochenen Hauses in Dresden-Pieschen gefunden", so Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist der Mann zwischen dem 25. Januar und 4. Februar an Unterkühlung und akuter Herzinsuffizienz gestorben. Er habe nach Angaben eines Bekannten freiwillig seit langem auf der Straße gelebt und auf soziale Hilfsangebote verzichtet. Anzeichen für Fremdverschulden gab es nicht. Zuerst hatte die Dresdner Obdachlosenzeitung Drobs berichtet.

Für Menschen ohne feste Bleibe werden Kälte und Schnee zur Lebensgefahr. Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (Linke) mahnt: „Es ist unser aller Aufgabe, noch deutlicher als sonst, die Augen offen zu halten. Jeder kann hilflose Menschen unterstützen!“.

Die Stadt rät, wer einen obdachlosen Menschen findet, der sich augenscheinlich in einer gesundheitlichen Notlage befindet und nicht ansprechbar ist, sollte sofort der Notruf 112 wählen.

Wenn ein obdachloser Mensch Hilfe benötigt und diese akzeptiert, stehen die Hilfsangebote des Sozialamtes zur Verfügung: Insgesamt 394 sichere und warme Schlafplätze stehen in diesem Winter zur Verfügung.

Hier gibt es Hilfe für Dresdner Obdachlose

Im Übergangswohnheim Hechtstraße 10 werden Notbetten bereitgestellt, so die Stadt. In allen Einrichtungen können sich die Bewohner auch tagsüber aufhalten. Sie haben die Möglichkeit, zu duschen und Wäsche zu waschen. Angesichts der Corona-Pandemie achten die Heimbetreibenden besonders auf Hygiene und Abstand und sind auf mögliche Quarantänefälle vorbereitet.

Zusätzlich ergänzen die ökumenischen Nachtcafés seit vielen Jahren die regulären Hilfeangebote für Obdachlose. Die Nachtcafés der Dresdner Kirchgemeinden haben noch bis 31. März jeweils von 20 bis 7 Uhr geöffnet.

Sie bieten obdachlosen Menschen ab 18 Jahren eine warme und freundliche Aufenthaltsmöglichkeit. Informationen, wann welches Café geöffnet hat, findet man unter www.diakonie-dresden.de.

Auf Sächsische.de möchten wir ganz unterschiedliche Erfahrungsberichte von Corona-Infizierten aus Dresden teilen. Wenn Sie die Erkrankung bereits überstanden haben und uns davon erzählen möchten, schreiben Sie uns an sz.dresden@sächsische.de.

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