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Dresdner Studenten drohen höhere Semesterbeiträge und Mietpreise

Über 42.000 Studenten in Dresden und Umgebung müssen im nächsten Jahr mit deutlich höheren Semesterbeiträgen rechnen. Schon beschlossen sind Mieterhöhungen in den Wohnheimen.

Von Sandro Pohl-Rahrisch
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Zehntausenden Dresdner Studenten drohen deutlich höhere Semesterbeiträge. Nur noch der Sächsische Landtag kann dies abwenden.
Zehntausenden Dresdner Studenten drohen deutlich höhere Semesterbeiträge. Nur noch der Sächsische Landtag kann dies abwenden. © Rolf Vennenbernd/dpa (Symbolbild)

Dresden. Das Dresdner Studentenwerk schwört Jugendliche in der sächsischen Landeshauptstadt auf höhere Preise für ihr Studium ein. Bereits zum 1. Dezember sollen die Betriebskosten in allen Wohnungen des Studentenwerks um rund 27 Euro pro Monat und pro Mieter steigen, teilte die Anstalt des öffentlichen Rechts am Dienstag mit.

Betroffen sind mehr als 5.000 Studenten. Das Werk betreibt in Dresden eigenen Angaben zufolge 27 Wohnheime mit 5.519 Plätzen und darüber hinaus zwei Heime in Tharandt, sieben in Zittau und eins in Görlitz.

Parallel dazu wird die Erhöhung des Semesterbeitrags vorbereitet. Man gehe derzeit von einer Steigerung um 15 Euro aus, sollte sich der Freistaat Sachsen nicht stärker an den höheren Kosten, etwa für Energie und Lebensmittel, beteiligen, so das Studentenwerk. Der Beitrag würde von 87,50 Euro auf 102,50 Euro pro Semester steigen - plus 17 Prozent.

"Das Studentenwerk finanziert sich neben dem Semesterbeitrag vor allem aus eigenen Erträgen der Mensen und Wohnheime sowie aus staatlichen Zuschüssen", so der kommissarische Geschäftsführer Udo Lehmann. "Trotz der Auswirkungen der Pandemie waren wir bisher in der Lage, die Semesterbeiträge der Studierenden seit dem Sommersemester 2020 stabil halten zu können. Außerdem ist es uns bisher möglich, täglich in jeder Mensa ein Essen zum sozialverträglichen Preis von 2,35 Euro anzubieten. Doch vor allem durch die aktuell erheblichen Kostensteigerungen, aber auch durch rückläufige Studierendenzahlen und Tarifsteigerungen für unser Personal, können wir diesen Kurs nicht mehr so fortsetzen, wenn der Staat nicht handelt."

"Der Landtag steht in der Verantwortung"

TU-Student Paul Senf, der stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates des Studentenwerkes, sagt: "Jeder Cent, der an Zuschüssen für die Studentenwerke im sächsischen Doppelhaushalt fehlt, muss durch die Studierenden ausgeglichen werden. Im Falle des Studentenwerks Dresden benötigen wir höhere Zuschüsse zum laufenden Betrieb." Der Landtag stehe in der Verantwortung, diese im Vergleich zum Regierungsentwurf noch deutlich zu erhöhen. Die Mehrbelastungen dürften nicht auf die Studierenden übertragen werden.

Das Studentenwerk Dresden wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Es beschäftigt mehr als 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und betreut mehr als 42.000 Studierende von sieben Hochschulen und einer Staatlichen Studienakademie in Dresden, Zittau und Görlitz. Das Leistungsspektrum umfasst die Studienfinanzierung, Verpflegung in Mensen und Cafeterien, Wohnheim-Bewirtschaftung, Kulturförderung und internationale Austausche. Darüber hinaus gibt es eine Sozial- und Rechtsberatung, eine psychosoziale Beratungsstelle, zwei Kindertageseinrichtungen, eine Kinder-Kurzzeitbetreuung und Beratung für Studierende mit Kind.