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Dresdner will Deutschlands bester Hochzeits-DJ werden

Sascha Juranek hat es in den Vorentscheid des Wedding King Awards geschafft. Zu welchen Songs die meisten Hochzeitsgäste in Dresden tanzen und warum er auch Partys ablehnt.

Von Nora Domschke
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Der Dresdner DJ Sascha Juranek legt seit seiner Jugend Musik in Clubs auf. Nun hat er sich auf Hochzeiten spezialisiert.
Der Dresdner DJ Sascha Juranek legt seit seiner Jugend Musik in Clubs auf. Nun hat er sich auf Hochzeiten spezialisiert. © www.norascholz-photography.de

Dresden. Für eine Hochzeit gibt es keinen zweiten Versuch. Eine Binsenweisheit, klar. Aber: Was an diesem Tag, der für Braut und Bräutigam der schönste ihres Lebens werden soll, schiefgeht, kann tatsächlich nicht so einfach nachgeholt werden. Das erhöht den Druck auf all jene, die dafür sorgen sollen, dass dieser Tag und insbesondere auch der Abend bei der Hochzeitsgesellschaft unvergessen bleiben. Mit diesem Druck kann DJ Sascha Juranek inzwischen gut umgehen - sein Erfolg ist relativ einfach messbar, nämlich auf der Tanzfläche.

Weit über 9.000 Stunden hat der 36-Jährige an seinem DJ-Pult vor Publikum verbracht, bei mehr als 1.000 Veranstaltungen sorgte er für gute Stimmung bei den Gästen. In diesem Jahr hat sich Sascha Juranek für den Wedding King Award beworben und es mit zwei weiteren DJs prompt in die nächste Runde geschafft. Im April will sich Juranek als bester Hochzeits-DJ in Mitteldeutschland durchsetzen, im November folgt dann das große Deutschland-Finale in Köln.

Sein DJ-Pult hat sich Sascha Juranek aus Holz bauen lassen. Auch für stimmungsvolles Licht und Feuerwerk kann der DJ sorgen.
Sein DJ-Pult hat sich Sascha Juranek aus Holz bauen lassen. Auch für stimmungsvolles Licht und Feuerwerk kann der DJ sorgen. © www.norascholz-photography.de

Mit seiner Teilnahme macht Sascha Juranek auch Werbung für seine Branche. Bei den Wedding King Awards, zu Deutsch: Hochzeitskönig, werden seit 2020 jährlich nicht nur die besten DJs ausgezeichnet, sondern auch Trauredner, Foto- und Videografen, Betreiber von Brautmodeläden sowie Hochzeitsmusiker. Das Geschäft mit dem "schönsten Tag im Leben" läuft gut, in Dresden ist der Hochzeitsboom nach wie vor ungebrochen. Im vergangenen Jahr gaben sich knapp 2.000 Paare in Dresden das Ja-Wort. Das waren drei Prozent mehr als im Vorjahr, in Sachsen ist Dresden damit die Hochzeitshauptstadt.

Auch Sascha Juranek kann sich über mangelnde Aufträge nicht beschweren, an vielen Wochenenden ist er bereits gebucht. Besonders beliebt sind bei seinen Hochzeitspaaren das Lingnerschloss und Schloss Wackerbarth, aber auch das Rittergut Limbach bei Wilsdruff. Im Schnitt kümmert sich Juranek musikalisch um 50 bis 70 Gäste, bei seiner größten Hochzeit waren es 250.

Dabei ist der DJ-Job gar nicht sein Hauptberuf. Der gelernte Zimmermann arbeitet in einem der größten Musikgeschäfte der Stadt, im Zoundhouse im Industriegebiet Dresden-Nord. Die Liebe zum DJ-Pult entdeckte der gebürtige Lausitzer schon als Kind. "In meiner Mittelschule gab es einen Schulklub, in dem regelmäßig Disko-Abende stattfanden. Dort habe ich meine ersten Versuche als DJ unternommen", erzählt Juranek. Seine Mitschüler seien begeistert gewesen. "Das hat mich einfach nicht mehr losgelassen."

Online-Radio und erste Live-Auftritte

Später besucht er verschiedene Musikclubs und schaut dort den DJs über die Schultern. "Durch einen Freund bin ich in die Szene reingerutscht." Bald versucht er sich selbst am Mischpult, geht 2006 mit einem Online-Radio auf Sendung, tritt 2007 zum ersten Mal live in einem Club auf. Seit 2011 ist er wöchentlich in den angesagtesten Clubs in ganz Deutschland unterwegs und hat sich dort einen Namen gemacht. Immer wieder fragen aber auch Freunde bei ihm an, ob er nicht als DJ auf einer Geburtstagsfeier oder Hochzeit auflegen kann.

Das tut er auch am 27. Dezember 2018. Ein befreundetes Pärchen feiert eine märchenhafte Winterhochzeit auf Schloss Wackerbarth, Juraneks Musik kommt bestens an, die Gäste strömen auf die Tanzfläche und zappeln bis spät in die Nacht - kurzum: Es wird ein rauschendes Fest. "Bis dahin hatte ich keine eigene Technik. An diesem Abend habe ich beschlossen, mir eine Musikanlage und Lichttechnik zuzulegen." Rund 10.000 Euro nimmt Sascha Juranek dafür in die Hand, lässt sich zudem ein DJ-Pult aus Holz fertigen, ein Unikat, wie er sagt.

Die Homepage, auf der er sich und seine Musik beschreibt, programmiert Juranek selbst - inzwischen ist das der Kanal, über den die meisten Buchungen einflattern. Dass er fast jedes Wochenende auf Partys unterwegs ist, stört seine Freundin nicht, erzählt der DJ. Die Freitage und Sonnabende verbringt er meistens ohne sie. "Sie hat mich auf einer Party, auf der ich aufgelegt habe, kennengelernt. Deshalb weiß sie, wie das bei mir läuft."

Besonders beliebt: Michael Jackson und Backstreetboys

Doch was macht eigentlich einen guten Hochzeits-DJ aus? "Das A und O ist die Musikauswahl." Dafür wird mit dem Brautpaar schon vor der Feier besprochen, in welche Richtung es musikalisch gehen soll. Da hat Sascha Juranek durchaus einiges zu bieten, Musik aus sechs Jahrzehnten kann er zur Feier mitbringen. Ist eine Hochzeit im Stile der 1920er-Jahre gewünscht? Kein Problem, Sascha Juranek hat auch dafür die passende Musik. Am beliebtesten sind allerdings die Hits aus den 70er-, 80er- und 90er-Jahren - Songs, die alle kennen und die deshalb viele Gäste auf die Tanzfläche locken. Garanten für einen Massenansturm seien etwa "Everybody" von den Backstreetboys und "Billie Jean" von Michael Jackson. "Das geht immer."

Prinzipiell versucht Sascha Juranek, jeden Musikwunsch zu erfüllen. Für die Gäste hat er entsprechende Wunschkärtchen dabei, auf denen die Wünsche vermerkt werden können. "Wenn es zur Feier passt, spiele ich auch mal einen Song von Rammstein." Doch auch er hat seine Grenzen: "Für eine reine Schlagerparty bin ich der falsche DJ." Was er selbst am liebsten macht, sind sogenannte Mashups, eine Mischtechnik, bei der zwei Songs miteinander kombiniert werden. Die Übergänge müssen fließend sein, erklärt Juranek. Wer ihn bucht, muss für acht bis neun Stunden rund 1.500 Euro einplanen. Die komplette Technik inklusive.

Nun steht also die nächste Runde der Wedding King Awards im Fokus des DJ. Bereits im vergangenen Jahr hatte er sich dafür beworben. In einem Online-Interview konnte er die Organisatoren von sich und seiner Musik überzeugen und landete im Vorentscheid. Wer Sascha Juranek unterstützen will, kann ab 9. April bei einem Online-Voting seine Stimme für ihn abgeben. Am 16. April müssen sich die Teilnehmer dann in einem Live-Event präsentieren, bei dem der beste DJ Mitteldeutschlands gekürt wird. Am 9. November dann das große Finale. "Ich bin gespannt, ob ich es bis dahin schaffe."

Alle Infos sowie Videos zu einigen Mashups gibt es unter www.djsaschajuranek.de und www.instagram.com/djsascha_juranek/reels.

Am 9. April startet das Online-Voting, bei dem jeder mit abstimmen kann: www.wedding-king-awards.de