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Frischekur für König-Johann-Denkmal auf dem Dresdner Theaterplatz

An den Bronze- und Granitteilen des König-Johann-Denkmals in Dresden werden Schäden beseitigt. Nur wenige wissen, dass der König eine besondere Leidenschaft hatte.

Von Kay Haufe
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Die Bronzeteile am König-Johann-Denkmal auf dem Theaterplatz werden auf Schäden untersucht.
Die Bronzeteile am König-Johann-Denkmal auf dem Theaterplatz werden auf Schäden untersucht. © Sven Ellger

Dresden. Am Reiterstandbild des sächsischen Königs Johann wird derzeit Hand angelegt. Auf Hebebühnen fahren Spezialisten für die Bronzeteile des 13,5 Meter hohen Denkmals rings um König und Pferd und untersuchen sie auf Schäden. In der vergangenen Woche wurde bereits geschweißt. Sind alle Probleme beseitigt, erhalten die Bronzeteile ein Schutzwachs, der die natürliche grüne Patina schützt, informiert Tobias Lorenz vom Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB).

Anschließend werden die Fugen des Granitsockels durch eine Steinmetzfirma repariert und erneuert. Rund 25.000 Euro investiert der SIB in die Instandhaltungsarbeiten, die Ende Oktober abgeschlossen sein sollen. Zuletzt wurde das Denkmal auf dem Theaterplatz 2013 gereinigt und saniert.

Mehrere Jahre von der Idee zur Umsetzung

Das Reiterstandbild wurde am 18. Juni 1889 im Rahmen der Wettinfeier in Anwesenheit von König Albert eingeweiht. Allerdings dauerte es von der Idee bis zur Umsetzung mehrere Jahre. Im Januar 1881 sammelte der Militärvereinsbund Dresden erste Spenden für ein Denkmal für König Johann, der von 1854 bis zu seinem Tod 1873 das Königreich Sachsen regierte. Er arbeitete auch als Übersetzer, unter anderem von Dantes Göttlicher Komödie.

Ein neu gegründeter Dresdner Bürgerausschuss unterstützte das Denkmalvorhaben, doch es gab zu wenige Spenden. Erst nachdem das Königliche Finanzministeriums eine namhafte Summe beisteuern wollte, kam wieder Bewegung in das Projekt.

Der Dresdner Bildhauer Johannes Schilling schlug ein Reiterstandbild auf dem Theaterplatz vor und erhielt 1882 den Auftrag. Doch erst Anfang Mai 1888 hatte er die Modelle vollendet. 1889 wurde das bronzene Reiterstandbild gegossen, der Unterbau aus Granit wurde von den Architekten Karl Weißbach und Karl Barth entworfen.

Insgesamt kostete das Denkmal 286.000 Mark, wovon die Stadt Dresden 30.000 Mark und der staatliche Kunstfonds 105.000 Mark beisteuerten. Trotzdem es zum Teil aus Bronze bestand, überstand es die Sammelaktionen in der Nazizeit sowie die Luftangriffe 1945 unbeschädigt.