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Weggefährten würdigen verstorbenen Organisten Kummer

Samuel Kummer war der erste Organist der Dresdner Frauenkirche nach deren Wiederaufbau. 2022 wurde er entlassen. Vergangene Woche ist der 56-Jährige unerwartet verstorben. Nun soll es ein Konzert zum Gedenken an ihn geben.

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Samuel Kummer war bis 2022 Organist der Dresdner Frauenkirche.
Samuel Kummer war bis 2022 Organist der Dresdner Frauenkirche. © SZ/Thomas Lehmann (Archiv)

Dresden. Mit einem Konzert in der Dresdner Kreuzkirche wird am Mittwoch (8. Mai) an den langjährigen Frauenkirchenorganisten Samuel Kummer erinnert. Musiker und Weggefährten wollen damit ihren im April überraschend gestorbenen Kollegen und Freund würdigen, teilte die Gemeinde der Kreuzkirche am Freitag in Dresden mit. Kummer habe das musikalische Leben in Dresden mitbestimmt. Sein virtuoses Spiel, seine Improvisationskunst, Kreativität und Herzlichkeit hätten Spuren hinterlassen.

Samuel Kummer war am 23. April im Alter von 56 Jahren plötzlich verstorben. Laut seiner Familie sei der Musiker auf dem Dresdner Hauptbahnhof zusammengebrochen. Er sei "unerwartet verstorben". Laut Angaben der Familie war Kummer auf dem Weg nach Würzburg, um dort Orgelunterricht zu erteilen.

Der gebürtige Stuttgarter war der erste Organist der wiederaufgebauten Dresdner Frauenkirche. Kummer wurde zum 30. September 2022 nach 17 Jahren im Amt von der Stiftung Frauenkirche Dresden entlassen. Er zog vor das Arbeitsgericht Dresden, verlor jedoch den Rechtsstreit in erster Instanz. Die Stiftung warf ihm Unzuverlässigkeit und Unpünktlichkeit vor. Der Musiker wies die Anschuldigungen zurück.

Kummer hatte damals in der mündlichen Verhandlung am Arbeitsgericht betont, er sei "sehr traurig", dass er nicht mehr in der Dresdner Frauenkirche arbeiten soll. "Die Orgel und ich sind eins, aber ich habe kein Besitzrecht darauf", sagte er. Zugleich räumte er ein, dass es mit einzelnen Personen Unstimmigkeiten gegeben habe. Anfang 2024 schrieb die Stiftung Frauenkirche die Organistenstelle neu aus.

Beim Orgelkonzert in der Kreuzkirche würden Freunde und Weggefährten musizieren, hieß es. Unter anderem spielen Kreuzorganist Holger Gehring, der Leipziger Organist Thomas Lennartz und der Dresdner Organist Martin Strohhäcker. Zur Aufführung kommen Werke von Johann Sebastian Bach (1685-1750), Franz Liszt (1811-1886) und Max Reger (1873-1916) sowie ein Orgelwerk von Kummer. In der Heinrich-Schütz-Kapelle der Kreuzkirche besteht zudem die Möglichkeit, sich in ein Kondolenzbuch einzutragen. (epd)

Das Orgelkonzert findet am Mittwoch, 8. Mai, 20 Uhr, in der Dresdner Kreuzkirche am Altmarkt statt. Der Eintritt zum Konzert ist kostenfrei. Die Kollekte im Andenken an Samuel Kummer soll seine Familie unterstützen.