Dresden. Die Klima-Protestgruppe "Extinction Rebellion" hat am Dienstagmorgen ab 8.50 Uhr den Fritz-Foerster-Platz in Dresden blockiert. Immer für etwa sieben Minuten stellten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Straße, hielten Banner in die Luft. Nacheinander arbeiteten sie so die einzelnen Straßen der Kreuzung ab.
Mittlerweile ist die Aktion beendet. Den Berichten einer Reporterin vor Ort zufolge beteiligten sich etwa 30 Menschen am Protest. Es sei alles friedlich abgelaufen; die Autofahrerinnen und -fahrer verhielten sich entspannt.
Auf ihren Bannern forderten die Protestierenden ein "Tempolimit 100". Stau sei lästig für alle, Klimakollaps hingegen tödlich, warnten sie auf ihren Plakaten. Während die Protestierenden die Straße blockierten, verteilten sie Flyer an die Autofahrerinnen und -fahrer.
Protestierende fordern klimaneutrale Mobilität in Dresden
Den Protestierenden gehe es darum, dass die Stadt Dresden den Menschen eine klimaneutrale Mobilität ermögliche, berichteten sie in einer Pressemitteilung. Sie forderten "die Abschaffung fossiler Subventionen im Mobilitätsbereich", sagten sie, zeigten aber nach eigenen Angaben gleichzeitig Verständnis für die Bauernproteste.
So gebe es eine "große Gemeinsamkeit" zwischen beiden Protesten, sagte Christian Bläul. In beiden Fällen ginge es um fossile Subventionen. Während sich die Klimaprotestler gegen fossile Subventionen richten, war ein Stein des Anstoßes für die Bauernproteste die Streichung solcher Subventionen. "Also die auf Agrardiesel, beispielsweise", so Bläul. Die Bauern seien nicht nur die Leidtragenden unter der finanziellen Kürzung, sondern auch der Klimakrise. "Wir bräuchten langfristige Planung, aber aus den fossilen Subventionen müssen wir aussteigen", so Bläul.
Dresden will bis 2035 klimaneutral sein
Dresden habe sich außerdem das Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden. Aus Sicht von Christian Bläul, dem Kopf der Klima-Bewegung in Dresden, müssten ab 2024 "die Bewohner und Bewohnerinnen Dresdens jährlich etwa 23.000 Diesel- und Benzinautos durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzen", um das Ziel zu erreichen.
"Im Verkehrssektor gehen die Emissionen leider noch nicht zurück und die Anzahl der zugelassenen individuellen PKW steigt. Die Stadt muss den Menschen emissionsarme Mobilität anbieten", sagt Christian Bläul. Damit meinen die Protestierenden einen attraktiven und kostengünstigen Nahverkehr, mehr Carsharing-Optionen und ein gutes Radwegenetz.
Wie es weitergeht
Ihre nächsten, angemeldeten Demonstrationen kündigen die Klima-Protestierenden für den 1. Februar und den 7. März an. Am Mittwochnachmittag soll es eine unangemeldete Aktion am Hauptbahnhof geben; Näheres ist noch nicht bekannt.