Kraftwerk Mitte in Dresden: Interkulturelles Zentrum zieht in sanierte Villa
Dresden. Die alte Villa auf dem Gelände des Kraftwerks Mitte hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Das Walmdach ist verschwunden und hat Platz für ein verglastes Staffelgeschoss gemacht. Nach zweijähriger Sanierung ist das Gebäude am Wettiner Platz nun fertig - und hat auch schon einen Mieter.
Am Freitag ist die "Villa der Kulturen", wie das Haus nun heißt, feierlich eröffnet worden. Mieter ist der Verein Kolibri - ein interkulturelles Kinder- und Elternzentrum. "Die Landeshauptstadt Dresden ist eine Stadt, die mit Zuwanderung lebt und davon profitiert", sagt Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke). "Mit der 'Villa der Kulturen' entsteht ein neuer Ort, der Menschen jenseits von Alter, Herkunft und Muttersprache zusammenbringt." Kunst und Kultur bildeten dabei das verbindende Element.
Villa soll ein Ort des Kennenlernens werden
Als einen Meilenstein für die Dresdner Stadtgesellschaft bezeichnet Kolibri-Geschäftsführerin Kristina Daniels die Villa. "Um vielfältiges, interkulturelles Leben begreifbar und erlebbar zu machen", sagt sie. "Alle Generationen und Menschen jeder Herkunft sind willkommen."
Geplant sind Projekte sowie Veranstaltungen zum gegenseitigen Kennenlernen. "Die Villa ist also offen für Menschen und Gemeinschaften mit und ohne Migrationshintergrund", so die Stadt.
Erste Ideen für das neue interkulturelle Projekt entstanden ab 2017, nachdem 2016 der Stadtrat die Gründung eines solchen Zentrums beschlossen hatte. 2020 wurde die Idee im Kulturentwicklungsplan der Landeshauptstadt als ein zentrales Projekt im Kraftwerk Mitte verankert. Im Juni 2021 begannen die Sanierungsarbeiten an der denkmalgeschützten, 1865 erbauten Villa am Wettiner Platz.
Die Gesamtkosten für die Sanierung der Villa betragen rund sieben Millionen Euro und wurden Sachsen-Energie finanziert. Der Versorger besitzt das Kraftwerk Mitte. Unterstützt wurde das Projekt mit Fördermitteln in Höhe von etwa 3,5 Millionen Euro.
Der Trägerverein Kolibri wird wesentlich gefördert durch das Jugendamt, das Amt für Kultur und Denkmalschutz und das Sozialamt. Darüber hinaus erhält er projektbezogene Drittmittel, so die Stadt. (SZ/sr)