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Neue Ideen für den Alten Leipziger Bahnhof in Dresden

Die SPD-Stadträte Vincent Drews und Stefan Engel fordern, dass sich die Stadt stärker einbringt in dem Areal am Alten Leipziger Bahnhof. Vor allem sollten junge Menschen bei den Planungen nicht vergessen werden.

Von Julia Vollmer & Andreas Weller
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Bezahlbare Wohnungen, Grünflächen und Areale für die kulturelle Szene: Die SPD-Stadträte Vincent Drews (l.) und Stefan Engel haben viele Ideen für die Entwicklung des Alten Leipziger Bahnhofs.
Bezahlbare Wohnungen, Grünflächen und Areale für die kulturelle Szene: Die SPD-Stadträte Vincent Drews (l.) und Stefan Engel haben viele Ideen für die Entwicklung des Alten Leipziger Bahnhofs. © Sven Ellger

Dresden. Die Entwicklung des zwischen der Neustadt und Pieschen gelegenen Areals am Alten Leipziger Bahnhof beschäftigt die Dresdner schon seit vielen Jahren. Auf dem Gelände des Alten Leipziger Bahnhof sollen Wohnungen, Räume für Kultur und Grünanlagen entstehen. Außerdem hat der Stadtrat 2021 beschlossen, einen Erinnerungsort zum Gedenken an die Schoah zu errichten und möglichst ein Jüdisches Begegnungszentrum zu schaffen. Darin involviert war auch die Sachsen-Energie. Doch dann zog sich zu Jahresbeginn der Dresdner Energieversorger aus dem Projekt zurück.

Das Areal gehört dem Handelsunternehmen Globus. Dieser soll einen Ersatzstandort an der Hamburger Straße von dem Versorger erhalten. Damit könnte Sachsen-Energie das Areal am Alten Leipziger Bahnhof gemeinsam mit der Stadt entwickeln. Doch es herrscht Stillstand an dem Areal, solange es keine Einigung bezüglich des Standortes gibt.

Die Flächen am Alten Leipziger Bahnhof werden auch immer wieder ins Gespräch gebracht, um Freiflächen und Treffpunkte für junge Menschen und die Kreativszene zu schaffen. Die SPD hat am Dienstag ihre Vorschläge für das Gelände vorgestellt.

Was sind die konkreten Ideen für den Alten Leipziger Bahnhof?

Die SPD will, dass die Stadt Einfluss auf die Entwicklung des Areals nimmt als Eigentümerin aber auch in Gesprächen mit den Beteiligten. So steht es in dem Antrag, den die beiden Stadträte Vincent Drews und Stefan Engel vorstellten.

Das Gebiet des Alten Leipziger Bahnhofs zwischen Eisenbahnstraße, Leipziger Straße, Erfurter Straße und der angrenzenden Bahnstrecke sei eines der größten Stadtentwicklungsgebiete in Dresden. Die Stadträte schlagen vor, dass Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) Gespräche mit den aktuellen Flächeneigentümer suchen soll, um auszuloten, welche Grundstücke die Stadt selbst kaufen könnte. Das ziele auch auf den Stadtratsbeschluss ab, auf dem Gelände bezahlbare Wohnungen zu schaffen.

So sieht der Alte Leipziger Bahnhof derzeit noch aus. Die Entwicklung des Areals zwischen der Neustadt und Pieschen beschäftigt die Stadtöffentlichkeit schon seit vielen Jahren.
So sieht der Alte Leipziger Bahnhof derzeit noch aus. Die Entwicklung des Areals zwischen der Neustadt und Pieschen beschäftigt die Stadtöffentlichkeit schon seit vielen Jahren. © Sven Ellger
Bislang hat das Areal nur wenig kulturellen Hauch, trotzdem soll die kulturelle Szene bei der Planung nicht vergessen werden.
Bislang hat das Areal nur wenig kulturellen Hauch, trotzdem soll die kulturelle Szene bei der Planung nicht vergessen werden. © Sven Ellger

Außerdem sollen die Grünflächen und die Areale für die kulturelle Szene nicht vergessen werden. Die Finanzierung soll, so die SPD, über Mittel für den sogenannten strategischen Grundstückserwerb der Stadt passieren. Über den Fortgang der Gespräche soll Hilbert, so der Antrag, regelmäßig dem Stadtrat berichten.

Wofür soll das Gelände Alter Leipziger Bahnhof genutzt werden?

Neben der Schaffung von bezahlbaren Wohnungen gebe es, so die SPD-Stadträte, noch anderen Bedarfe in dem Stadtviertel, die durch einen städtischen Flächenkauf möglich werden könnten. "Dazu gehören kulturelle Nutzungen, öffentliche Aufenthaltsflächen, Grünareale und Flächen für Baugemeinschaften", heißt es in dem Antrag. Das alles sei wichtig für eine "lebendige und durchmischte Nachbarschaft."

Aber dafür fehlen der Stadt Flächen. Ein weiteres Problem, so SPD-Stadtrat Vincent Drews: "Es ist offensichtlich, dass viele der genannten Nutzungen insbesondere in der Neustadt zunehmend an teuren Mieten und konkurrierenden Nutzungsinteressen scheitern."

Private Investoren hätten oft kein Interesse an sozialen Orten für junge Leute in der Nachbarschaft. "Daher braucht es die Entschlossenheit, konkrete Flächen durch die Stadt für diese Zwecke zur Verfügung zu stellen und zu kaufen. Das Areal des Alten Leipziger Bahnhofs könnte eine Chance sein, solchen Nutzungen Platz zu bieten", so Drews.

Stefan Engel betont: "Es darf der Stadt nicht passieren, dass hier viele Versprechungen gemacht werden, bezahlbar, grün und attraktiv für junge Menschen, und diese am Ende gar nicht erfüllt werden."