Nach Bierstreit mit München: Dresdner plant neue Marke

Dresden. Nach dem Ende des Bierstreits will der Dresdner Edeka-Händler John Scheller schon bald mit einer neuen Marke sein Glück versuchen. Das kündigte er nun auf Nachfrage der SZ an. Den Namen "Dresdner Hofbrauhaus", unter dem er sein Bier bisher verkaufte, muss er löschen, nachdem die Münchner Brauerei "Hofbräuhaus" geklagt hatte.
Die Münchner waren der Ansicht, dass sie ihren Namen schützen müssen, um ihn nicht verwässern zu lassen. Kunden könnten die Marken "Hofbrauhaus" und "Hofbräuhaus" verwechseln, hieß es. Das Münchner Bier sei bekannter und habe eine deutlich längere Tradition als das Bier aus Dresden.
"Wir wollten keinen öffentlichen Machtkampf"
Nach einer Gerichtsverhandlung im Februar hatten sich beide Parteien am Donnerstag auf einen Vergleich geeinigt. Über den Inhalt wurde Stillschweigen vereinbart. Am Freitag hat Scheller jedoch bestätigt, dass die Marke "Dresdner Hofbrauhaus" bald Geschichte ist.
Die Bestände, die noch in seinen vier Märkten im Großraum Dresden erhältlich sind, sollen demnächst verkauft werden. "Darüber hinaus wird die Marke ,Münchner Hofbräuhaus' in den Scheller-Märkten ab sofort nicht mehr geführt", lässt Scheller in einer Stellungnahme ausrichten.
"Wir wollten keinen öffentlichen Machtkampf. Letztlich haben wir aber auch mit Blick auf die drohenden erheblichen Prozesskosten, die in keinem Verhältnis zu den verkauften Mengen des Bieres stehen, entschieden, einzulenken", sagt Scheller.
Kurzfristig – voraussichtlich noch im Monat März – will er ein "neues Produkt aus dem Bier-Segment" präsentieren. "Das Ergebnis mit der anstehenden Löschung der Marke frustriert uns natürlich. Allerdings bin ich mir auch sicher, dass wir in der Zukunft weiterhin, unabhängig vom Bier, tolle Projekte mit einem regionalen Bezug in unseren Märkten präsentieren werden." (peng/SZ)