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Neues Orang-Utan-Haus im Zoo Dresden soll noch vor Ostern 2024 öffnen

Die Bauarbeiten am Orang-Utan-Haus im Dresdner Zoo neigen sich dem Ende zu. Die Betreiber wollen im kommenden Frühjahr eröffnen. Doch bis dahin muss noch einiges passieren.

Von Connor Endt
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Der Zoologische Leiter Wolfgang Ludwig vor dem neuen Orang-Utan-Haus im Dresdner Zoo.
Der Zoologische Leiter Wolfgang Ludwig vor dem neuen Orang-Utan-Haus im Dresdner Zoo. © Christian Juppe

Dresden. Der Boden ist staubig, die Fenster sind mit Folien verhangen und aus der Decke schlängeln sich Kabelenden. Und doch: Die Bauarbeiten am neuen Orang-Utan-Haus des Dresdner Zoos sind fast abgeschlossen.

"Wir wollen das neue Haus noch vor Ostern 2024 eröffnen", sagt Zoodirektor Karl-Heinz Ukena. Seit über zwei Jahren wird an dem Orang-Utan-Haus gebaut, es ist das größte Bauprojekt in der 160-jährigen Geschichte des Zoos.

Eigentlich sollte bereits im November eröffnet werden. Dann verzögerten sich die Bauarbeiten an dem ringförmigen Gebäude und die Baupreise stiegen. "Das Projekt wird 21,5 Millionen Euro kosten", sagt Ukena. Damit ist das Projekt gut 4,5 Millionen teurer als zu Baubeginn erwartet. Schuld seien die allgemein gestiegenen Kosten in der Baubranche.

Einen Teil der Kosten kann der Zoo über Spenden finanzieren. Zuletzt überreichte am Donnerstag das Dresdner Unternehmen Wittur Electric Drives einen Spendencheck in Höhe von 10.000 Euro. "Bisher haben wir gut 2,2 Millionen Euro an Spenden gesammelt", sagt der Zoodirektor. Sein Ziel, rund zehn Prozent der Gesamtkosten über Spenden zu finanzieren, hat der Zoo also mittlerweile erreicht.

Arbeiten am Innengehege zu großen Teilen abgeschlossen

Wo im vergangenen Jahr noch ein Erdhügel mit vereinzelten Stahlkonstruktionen lag, ist mittlerweile ein Innenhof für die fünf Orang-Utans entstanden. Über dem Innenhof haben Arbeiter eine riesige Netzkonstruktion gespannt, damit die Affen nicht flüchten. Überall im Innenhof sind verzweigte Metallrohre aufgestellt, die bald angemalt und weiter gestaltet werden und dann echten Bäumen ähneln sollen.

Die Arbeiten am Innenhof sind fast abgeschlossen: In den kommenden Wochen wird hier noch Rasen gesät und Seile und Netze angebracht.
Die Arbeiten am Innenhof sind fast abgeschlossen: In den kommenden Wochen wird hier noch Rasen gesät und Seile und Netze angebracht. © Christian Juppe

"Diese Bäume sind langlebiger und extra so gestaltet, dass die Orang-Utans zum Beispiel zur Fütterung bis zum Pfleger klettern können", sagt Wolfgang Ludwig, Zoologischer Leiter im Orang-Utan-Haus. Die Pfleger können über eine Treppe auf eine Art Dachbalkon steigen und von dort aus das Innengehege überblicken. Für Besucher ist dieser Bereich gesperrt - auch, damit sie die Orang-Utans nicht ärgern oder füttern. Von einer Galerie im Gebäude können Besucher aber auch von oben auf das Gehege blicken.

Das Außengehege teilen sich die Orang-Utans mit zwei Glattottern. Die ersten Kunstfelsen aus einem Metallgestell, Gage und Faserbeton sind bereits erkennbar. Der Mittelgang, durch den die Zoo-Besucher das Gebäude durchqueren, trennt Otter und Orang-Utans voneinander.

Neues Orang-Utan-Haus: Tiere brauchen Eingewöhnungszeit

In den kommenden Wochen wird in dem Innengehege Rasen gesät und echte Baumstämme deponiert. Zusätzlich werden Seile und Netze angebracht, an denen sich die Affen entlanghangeln oder ausruhen können. Insgesamt wird die Fläche, die den Menschenaffen zur Verfügung steht, im Neubau etwa viermal so groß sein wie in ihrem alten Gehege. Mit einem Durchmesser des Innenhofes von 33 Metern und einem Gebäudedurchmesser von 60 Metern ist das neue Orang-Utan-Haus das mit Abstand größte Gebäude im Zoo.

Erst, wenn alle Bauarbeiten abgeschlossen sind, können die Orang-Utans in das neue Gebäude umgezogen werden. "Es muss absolute Ruhe herrschen, damit sich die Tiere an die neue Umgebung gewöhnen können", sagt Wolfgang Ludwig. Diese Eingewöhnungszeit könne zwischen zwei und vier Wochen dauern. Erst danach öffnet der Zoo das neue Orang-Utan-Haus für die Besucher.