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"Assi-Eck" in der Dresdner Neustadt: Wie geht's weiter nach der Anwohnerklage?

Am "Assi-Eck" in der Neustadt in Dresden geraten Feiernde und Anwohner immer wieder aneinander. Stadtbezirksamtsleiter Andre Barth gibt einen Ausblick auf weitere Entwicklungen.

Von Julia Vollmer
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Polizisten sind über die Sommermonate durch die Neustadt patroulliert. Jedes Wochenende waren die Beamten präsent, jedes Wochenende schrieben sie Anzeigen.
Polizisten sind über die Sommermonate durch die Neustadt patroulliert. Jedes Wochenende waren die Beamten präsent, jedes Wochenende schrieben sie Anzeigen. © Symbolfoto: Benno Löffler

Dresden. Jedes Wochenende, vor allem in den Nächten, ist die Polizei in der Neustadt präsent. Die Bilanz am ersten Oktoberwochenende: 17 Beamte stellten in den Nächten zu Samstag und Sonntag 57 Personalien fest und nahmen elf Anzeigen wegen Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten auf. Die Schwerpunkte sind meist Körperverletzungen, Diebstahl oder Drogenhandel.

Auch das Ordnungsamt ist unterwegs. Hier liegt der Fokus auf Beschwerden wegen Lautstärke und Müll. Immer wieder war in diesem Sommer das "Assi-Eck" im Fokus der Debatte. Der Stadtrat lehnte das von der Stadt vorgeschlagene Alkoholverbot dort ab. Wie beurteilt Andre Barth, Stadtbezirksamtsleiter in der Neustadt, die Lage? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Wie reagiert die Stadt auf die Anwohnerklage?

Anwohnende versuchen über eine Klage die Stadt dazu zu bringen, für Ruhe an der Kreuzung Louisenstraße/Görlitzer Straße/Rothenburger Straße zu sorgen. Das Sächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) sieht die Stadt in der Pflicht, Maßnahmen zu ergreifen, um die Anwohnenden zu befrieden. Die Verwaltung schlug ein Alkoholkonsumverbot am Eck, und ein Verkaufsverbot für die umliegenden Straßen v0r. Der Stadtrat lehnte ab.

"Die Stadtverwaltung ist nun natürlich weiter unter Zugzwang, zu handeln", räumt Stadtbezirksamtschef Andre Barth ein. Man wolle bis Jahresende neue Vorschläge vorlegen. Wie diese konkret aussehen, wollte er noch nicht verraten. Auf Nachfrage sagte er aber: "Nochmal ein Alkoholverbot vorzuschlagen, wäre natürlich wenig sinnvoll."

Andre Barth setzt weiter auf präventive Maßnahmen wie die Streitschlichter von den Nachtschlichtern. Er braucht dazu aber auch Geld. "Wir stellen jetzt einen Förderantrag für 2023 und brauchen dafür auch Unterstützung von der Verwaltung und vom Stadtrat", betont er. Die Nachtschlichter, die inzwischen aus elf Mitarbeitern bestellen, hätten gute Arbeit gemacht und die Beschwerden von Anwohnenden am Eck seien deutlich zurückgegangen.

Wie hat sich die Situation im Alaunpark entwickelt?

"Es gibt in diesem Jahr deutlich mehr Beschwerden zum Alaunpark und der Lautstärke dort", so Barth. Positiv sei aber, dass durch das Eingreifen der Polizei, in diesem Sommer weniger viele Boom-Boxen genutzt wurden. Darüber gab es besonders viel Ärger bei den Anliegern.

Seit Jahren wünschen sich die Neustädterinnen und Neustädter beleuchtete Wege im Alaunpark. Der Stadtbezirksbeirat Neustadt stimmte dafür und bewilligte Gelder für die Planung. "Ich hoffe, ich kann im November oder Dezember die konkrete Planung dazu vorstellen", so Barth. Wenn alles nach Plan laufe, sollen die Bauarbeiten dafür im kommenden Jahr beginnen, sagt er.

Hoffnung auf mehr Mülltonnen und Toiletten im Park und insgesamt in der Neustadt macht Barth nicht. "Die Tonnen im Park reichen aus und Toiletten wird es nicht mehr geben. Die Stadt arbeitet aber grade in diesem Bereich an einem neuen Konzept", sagt er. Immer wieder hatten sich Anwohnenden bei diesen Themen Verbesserungen gewünscht.