Dass es am sogenannten "Assi-Eck" in der Dresdner Neustadt ein großes Lärmproblem gibt, ist unbestritten. Dass dagegen etwas getan werden muss, auch. Aber ebenso könnte sich die Erkenntnis, dass der Passus im Entwurf zur neuen Polizeiverordnung, der dieses Problem lösen will, völliger Unsinn ist, einreihen in die Liste der Dinge, die jedem bei diesem Thema glasklar sein sollten.

Denn wenn es ganz offensichtlich nicht reicht, Menschen zu sagen, dass man während der Nachtruhezeiten keinen unzumutbaren Lärm machen darf - was jedem vernünftig Denkenden ohnehin klar sein sollte - wie viel bringt es dann, ihnen vorzuschreiben, sich aus solchen lärmenden Gruppen zu entfernen beziehungsweise ihnen fernzubleiben?

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Wird die Lärmbelästigung weniger, wenn sich diejenigen, die sich an den umständlichen Wortlaut der Dresdner Polizeiverordnung erinnern können, einer Gruppe Grölender nicht noch anschließen? Was ist mit den Feiernden, von denen kein "unzumutbarer Lärm" ausgeht, die sich aber gerne dort treffen möchten, wo andere öfter über die Stränge schlagen wie am Assi-Eck - müssen ausgerechnet diese sich nun andere Orte suchen? Welche sollen das sein? Und vor allem: Wer soll die Einhaltung kontrollieren und was gilt überhaupt als "unzumutbar"?

Die Erfahrung hat bereits gezeigt, wie die Probleme am "Assi-Eck", das auch "Soziale Ecke" genannt wird, zu lösen sind: nämlich ebenso sozial, im zwischenmenschlichen Gespräch, das zum Beispiel "Nachtschlichter" mit Feiernden führen. Deren Einsatz hat im vergangenen Sommer bereits deutliche Besserung gezeigt - und viel mehr Wirkung als alle gedruckten Regeln und Verbote zuvor.

Mail an Dominique Bielmeier