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Dresdner Polizei-Motorradstaffel übt für Macron-Besuch in Sachsen

Die Motorradstaffel der Dresdner Polizei bereitet sich auf einen Staatsbesuch vor. Der französische Präsident Emmanuel Macron bekommt nächsten Dienstag eine besonders große Eskorte. Wann dafür Straßen gesperrt werden.

Von Andreas Weller
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Die Motorradstaffel der Polizei Dresden übt auf der Augustusbrücke die Formation für den Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron.
Die Motorradstaffel der Polizei Dresden übt auf der Augustusbrücke die Formation für den Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. © Sven Ellger

Dresden. Emmanuel Macron besucht Sachsen. Auf Einladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) kommt der Staatspräsident von Frankreich nach Deutschland. Der ehemalige Sozialist, der die Partei Renaissance gegründet hat, wird als Staatsoberhaupt Frankreichs laut Protokoll mit den größtmöglichen Ehren empfangen. Das bedeutet auch, dass eine spezielle Motorradstaffel das Fahrzeug des Präsidenten begleiten wird. Dafür wird derzeit kräftig geübt.

So einen hohen Besuch hat die Polizei in Dresden selten zu schützen, das weiß auch Polizeioberkommissar Thomas Kiraly, der die Übung der Motorradstaffel der Dresdner Verkehrspolizei leitet. "Unsere Motorradstaffel ist nicht ständig bemannt", so Kiraly. Sonst kommen die Dresdner Motorradfahrer der Polizei Dresden meist bei Demonstrationen oder zur Verkehrsüberwachung zum Einsatz.

Nur die besten Motrradfahrer schaffen es in die Eskorte

Und so eine große Eskorte muss auch selten gemeinsam fahren, um dabei ein exaktes "V" vor der Staatskarosse zu bilden. Es gibt Eskorten mit drei Motorrädern, mit sieben und mit neun Fahrzeugen, ganz selten eine mit 15. Das war zuletzt beim Besuch vom damaligen US-Präsidenten Barack Obama 2009 der Fall.

Für Macron holen sich die Dresdner Motorradfahrer Verstärkung aus Leipzig, Chemnitz und Zwickau. 28 Beamte üben derzeit dafür in Dresden, fahren die noch geheime Strecke durch die Stadt ab und müssen möglichst eine Einheit bilden. Die besten 15 Fahrerinnen und Fahrer werden dann am kommenden Dienstag, dem 4. Juli, Macron eskortieren.

Polizeihauptmeister Steffen Wagner führt die Motorradeskorte für Präsident Macron an.
Polizeihauptmeister Steffen Wagner führt die Motorradeskorte für Präsident Macron an. © Andreas Weller

Nur wer die Nummer eins ist, also an der Spitze der Eskorte fährt, steht bereits fest. Polizeihauptmeister Steffen Wagner ist seit fast 30 Jahren im Polizeidienst und wird der Gruppenführer sein. Er erklärt, was wichtig ist. "Das Dreieck sollte gut zu sehen sein, die Motorräder so dicht wie möglich nebeneinander fahren. Es soll vor allem schön aussehen."

Die 15 Beamten begleiten den Präsidenten dann am 4. Juli während seines Aufenthalts in Sachsen, fahren mit ihrer BMW R 1250 RT vor der Karosse von Macron. Dafür braucht man erfahrene Motorradfahrer, erläutert Wagner, der selbst auf einer Simson S 50 N angefangen hat. Die BMW-Motorräder wiegen jeweils rund 300 Kilogramm und fahren bis zu 230 Kilometer pro Stunde schnell. Aber nicht am kommenden Dienstag, da geht es mit 30 bis 50 Sachen durch die Stadt, auf der Autobahn kann das Tempo auch mal auf 80 bis 90 erhöht werden.

Macron will Rede auf Dresdner Neumarkt halten

Macron möchte nach Informationen von Sächsische.de gerne in die Königsbrücker Heide, sich die Aufforstung dort ansehen. Die Polizei hat aber Bedenken, weil das Gebiet nicht so leicht zu sichern ist und an vielen Stellen Munitionsreste vermutet werden.

Klar ist, dass der Präsident zum europäischen Jugendfest "Fête de L’Europe" gegen 15 Uhr auf den Dresdner Neumarkt kommt. Der Präsident will dort eine Rede an die jugendlichen Besucher halten. Es werden rund 15.000 Gäste erwartet.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) wird vorher den Präsidenten bei seiner Ankunft in Dresden auf der Augustusbrücke begrüßen. Später soll Macron sich noch ins Goldene Buch der Stadt eintragen. Alle anderen Termine sind noch in der Abstimmung.

Wenn die Limousine mit der Eskorte vorne weg durch Dresden fährt, werden jeweils die Kreuzungen kurz vor dem Passieren gesperrt. Beim Obama-Besuch wurden extra Gullydeckel verschweißt, um mögliche Attentate zu verhindern. Das ist beim Macron-Besuch nicht vorgesehen.