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Poller für Radwege in Dresden? "Nur in Ausnahmefällen"

Politiker fordern mehr Schutz für Radfahrerinnen und Radfahrer in Dresden. Auch Poller sollen installiert werden. Die Antwort von Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (Grüne) ist jedoch ernüchternd.

Von Andreas Weller
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Autofahrer überfahren immer wieder illegal Radwege, deshalb wird mehr Schutz gefordert.
Autofahrer überfahren immer wieder illegal Radwege, deshalb wird mehr Schutz gefordert. © Matthias Rietschel

Dresden. Die SPD fordert, gezielt Radfahrstreifen besser zu schützen. Immer wieder würden die durchgezogenen Linien von Autos und Lkw überfahren. Das ist eigentlich verboten und für Radfahrende gefährlich. Poller könnten helfen. Sie gibt es bereits in Leipzig und anderen Städten. In Dresden sind sie offenbar aber nicht gewollt.

SPD-Stadträtin Anne Holowenko und SPD-Stadtrat Stefan Engel haben einen entsprechenden Antrag eingebracht. Die Stadt soll prüfen, wo es möglich ist, Radfahrstreifen sicherer vom übrigen Verkehr abzutrennen. Denn Autofahrer dürfen eigentlich erst dann den Radweg kreuzen, wenn die Trennlinie nicht mehr durchgezogen, sondern gestrichelt ist - auf dem Radschutzstreifen.

Poller behindern Straßenreinigung und Winterdienst

Jetzt gibt es eine Antwort von Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (Grüne) auf eine entsprechende Anfrage von Sächsische.de dazu. "Grundsätzlich bieten die Hinweise der Forschungsgesellschaft für das Straßen- und Verkehrswesen die Möglichkeit, Radverkehrsanlagen mit Trennelementen wie Sperrpfosten oder Baken von der Fahrbahn zu trennen", so Kühn.

Allerdings, schränkt der Bürgermeister ein, müssten die Straßen breit genug dafür sein. "Ein Einsatz derartiger Einbauten hätte darüber hinaus Auswirkungen beispielsweise auf die Straßenreinigung und den Winterdienst. Es ergeben sich erhöhte Aufwendungen und Kosten, um den Anforderungen zusätzlicher Einbauten im Straßenraum Rechnung zu tragen."

"Produkte" wie Leitschwellen, Leitborde oder Poller seien zur temporären Sicherung von Arbeits- und Baustellen vorgesehen, "wenn dadurch eine erhöhte Leitwirkung erzielt oder Unfallgefahren gemindert werden sollen", so Kühn weiter. "Da für derartige Produkte eine Zulassung oder Eignungsprüfung der Bundesanstalt für Straßenwesen für den dauerhaften Einsatz nicht vorliegt, erfolgt in der Landeshauptstadt Dresden eine diesbezügliche Verwendung in der Regel nur in Ausnahmefällen."

Damit gibt es wohl wenig Aussicht auf einen Poller-Schutz für Radfahrende in Dresden.