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Stadt Dresden: Hohe Feinstaubwerte kein Grund für Böllerverbot

Dresden wies in der Silvesternacht die zweithöchste Feinstaubbelastung deutschlandweit auf. Wie die Stadt das einordnet.

Von Theresa Hellwig
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Die Feinstaubbelastung war in der Silvesternacht in Dresden am zweitgrößten im deutschlandweiten Vergleich.
Die Feinstaubbelastung war in der Silvesternacht in Dresden am zweitgrößten im deutschlandweiten Vergleich. © Matthias Rietschel

Dresden. In bunten Farben schimmerte in der Silvesternacht die Elbe in Dresden: Feuerwerk erstrahlte bis tief in die Nacht über der Stadt. Mittlerweile ist bekannt: In Dresden wurde in der Silvesternacht so viel geböllert wie sonst fast nirgendwo in Deutschland. Die Stadt wies die zweithöchsten Feinstaubwerte deutschlandweit auf. Hat das Konsequenzen?

So waren die Feinstaubwerte in der Silvesternacht in Dresden

Vergleicht man die Tagesmittelwerte der Feinstaubkonzentrationen in Deutschland am Neujahrstag, so wies eine der Dresdner Stationen den zweithöchsten Wert deutschlandweit auf. An erster Stelle liegt eine Station in Berlin.

Auch die stündlichen Werte waren in Dresden vergleichsweise hoch. Um drei Uhr in der Nacht wies eine Dresdner Station da sogar den deutschlandweit höchsten Wert auf.

Wie das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) mitteilt, überschritten zwei von drei Dresdner Messtationen im Tagesmittel den EU-Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter. Die dritte Messstation kratzte mit einem Wert von 49 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter knapp am Grenzwert. Die Werte beziehen sich dabei auf eine Partikelgröße von weniger als 10 Mikrometer.

Auch mehr Silvestermüll: Das ist der Grund für die hohen Werte

Wie die Stadt Dresden mitteilt, wurde in der Silvesternacht in diesem Jahr tatsächlich besonders viel geböllert. Denn nicht nur die Feinstaubwerte waren hoch. Auch Silvestermüll gab es in diesem Jahr mehr als üblich. Nur für die beiden Reinigungstage 1. und 2. Januar 2024, das berichtet die Pressestelle der Stadt, kam die Stadtreinigung auf 23 Tonnen Silvestermüll. Das sei mehr als im vergangenen Jahr. 2023 kam die Stadtreinigung dabei auf etwa 20 Tonnen.

Böllerverbot oder nicht: So reagiert die Stadtverwaltung

Insgesamt 35 Mal im Jahr darf eine Stadt den Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter überschreiten. Wie die Stadt Dresden mitteilt, wurden die Werte an den zwei am stärksten belasteten Messstationen in Dresden seit 2015 ansonsten aber sicher eingehalten. Gemeint sind die Stationen in der Bergstraße und am Schlesischen Platz.

"Aus gesundheitlicher Sicht sollte vorsorglich jede hohe Feinstaubkonzentration vermieden werden", teilt die Stadt mit. So hatte das Umweltbundesamt darüber informiert, dass die Feinstaubpartikel sogar in den Blutkreislauf gelangen können und auch gesundheitsgefährdend sind, wenn Menschen diesen nur über einen kurzen Zeitraum hinweg ausgesetzt sind. Sogar eine erhöhte Sterblichkeit sei eine Folge von erhöhten Feinstaubkonzentrationen.

Über ein Böllerverbot denkt die Stadt Dresden deshalb jedoch noch nicht nach. "Die gesetzlichen Grundlagen bezüglich der Luftreinhaltung", so teilt die Stadt mit, "wären für sich nicht geeignet, um ein Verbot des Silvesterfeuerwerks zu begründen".