Dresden. Der Streit zwischen den Nahverkehrsunternehmen und der Gewerkschaft Verdi ist noch nicht beigelegt. An diesem Freitag, 22. März, sollen die Beschäftigten der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) abermals die Arbeit niederlegen. Was Fahrgäste wissen müssen - das Wichtigste im Überblick.
Der Streikzeitraum: Freitag, 3 Uhr, geht es los
Mit Beginn der Frühschicht werden die Beschäftigten die Arbeit niederlegen. Die DVB rechnen ab 3 Uhr am Freitagmorgen mit Ausfällen. Angekündigt ist ein ganztägiger Streik, was bedeutet, dass der Arbeitskampf bis Samstagmorgen, 3 Uhr, dauern wird.
Das Ausmaß: Bahnen, Busse, eventuell auch Standseilbahn
Auf allen Straßenbahnlinien und Stadtbuslinien müssen Fahrgäste mit Ausfällen rechnen. Auch die Standseilbahn und die Schwebebahn könnte betroffen sein, so die DVB.
Noch sei unklar, ob auch die Fahrer der Tochter- und Subunternehmer daran gehindert werden, die Betriebshöfe mit ihren Bussen zu verlassen. Diese betreiben im Auftrag der DVB viele Buslinien, darunter auch den Ersatzverkehr für die Linien 4 und 11 sowie die Linien 65, 66, 68, 72, 73, 74, 76, 77, 78, 79, 80, 81, 84, 85, 88 und 90. Dort werden möglicherweise einzelne Fahrten stattfinden. Ob diese tatsächlich abfahren und pünktlich sein werden, könne im Vorfeld aber nicht gesagt werden.
Ebenso werden voraussichtlich die Servicepunkte und die DVB-Telefonhotline bestreikt.
Die Alternativen: S-Bahnen und Regionalzüge fahren
Nicht zum Streik aufgerufen sind die Lokführer. Alternativ können Fahrgäste im Stadtverkehr damit die S-Bahnen sowie die Regionalzüge nutzen. Die DVB verweist darüber hinaus auf ihren Shuttleservice - das Mobishuttle - in den Stadtgebieten Klotzsche, Weixdorf, Pieschen und Neustadt. Eventuell zusätzlich anfallende Kosten für die Nutzung anderer Verkehrsmittel werden von den DVB nicht erstattet, so das Unternehmen. Das gelte auch für Taxifahrten, denn die Mobilitätsgarantie greife nicht bei Streiks.
Die Verbindungsauskunft: Ausfälle sollen sichtbar sein
Ob und welche Fahrten am Freitag stattfinden, können Fahrgäste auf den Haltestellen-Anzeigetafeln, in der DVB-mobil-App, auf der Internetseite sowie in der Verbindungsauskunft erfahren, so die Verkehrsbetriebe. Alle nicht stattfindenden Fahrten tauchen aus technischen Gründen zwar in der Auskunft auf, würden jedoch mit "Ausfall" gekennzeichnet.
Die Streikgründe: Mehr Urlaubs und Regenerationstage gefordert
Verdi fordert für die DVB-Beschäftigten unter anderem höhere Zuschläge für Samstags-, Sonntags- und Nachtarbeit, mehr Urlaubstage und zusätzliche Regenerationstage für Nachtarbeit. "Ich kann den Frust verstehen, muss aber auch an meine Kollegen denken", sagte Betriebsrat Wolfgang Fehring beim Streik Anfang März. "Die Last ist zu hoch, wir haben seit 2020 bei der DVB 130.000 Überstunden gemacht." Seit Jahren gebe es bei den Verkehrsbetrieben einen Krankenstand von über zehn Prozent, die Kollegen seien überlastet, neue Fahrer würden teilweise schon wenige Monate nach Dienstantritt wieder kündigen.