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Erneuter Streik im Nahverkehr in Sachsen: Diese Städte sind heute betroffen

Am Freitag stehen viele Bahnen in Sachsen still. Verdi hat mal wieder zum Warnstreik aufgerufen. Die Buchmesse in Leipzig bleibt aber weiterhin erreichbar.

Von Ulrich Wolf
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Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten der kommunalen Nahverkehrsunternehmen in Sachsen am Freitag erneut zu einem ganztätigen Warnstreik auf. Auch in Leipzig stehen die Bahnen dann wieder still.
Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten der kommunalen Nahverkehrsunternehmen in Sachsen am Freitag erneut zu einem ganztätigen Warnstreik auf. Auch in Leipzig stehen die Bahnen dann wieder still. © Hendrik Schmidt/dpa

Leipzig/Dresden. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) ruft die Beschäftigten der kommunalen Nahverkehrsunternehmen in Sachsen erneut zum Streik auf. Am heutigen Freitag sollen die Beschäftigte insbesondere in Chemnitz, Dresden, Leipzig, Plauen und Zwickau die Arbeit ganztägig ruhen lassen. Zahlreiche Angestellte sind dem Aufruf gefolgt und haben ihre Arbeit niedergelegt.

Die Dresdner Verkehrsbetriebe teilten bereits vorab mit, es sei mit "massiven Fahrtausfällen" zu rechnen. Lediglich vereinzelt würden Busse verkehren.

"In Leipzig konnte der Notfallplan nicht umgesetzt werden, weil so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Streik gegangen sind", sagte Gewerkschaftssekretär Lucas Zahn am Freitag. Einzig die Linie 16 - die auch zu den Messehallen führt, in denen seit Donnerstag die Leipziger Buchmesse stattfindet - fahre im 20-Minuten-Takt. Streikende hatten sich an verschiedenen Betriebshöfen in Leipzig versammelt.

Verdi lehnt zweites Angebot der Arbeitgeber ab

Nach Angaben von Verdi-Verhandlungsführer Paul Schmidt legte der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV) Sachsen bei der jüngsten Gesprächsrunde am vergangenen Dienstag in Leipzig ein zweites Angebot. Das lasse jedoch "jede Wertschätzung für die Arbeit der Beschäftigten vermissen". So solle künftig sogar bis zu 44 Stunden pro Woche gearbeitet werden. Die Mehrarbeit solle nicht mehr in Freizeit, sondern ausschließlich in Geld abgegolten werden. "Im Ergebnis würden die eh schon stark belasteten Kollegen noch schneller verschlissen", sagte Schmidt.

Zudem fordere der KAV, die Arbeitsbedingungen von den Vereinbarungen im öffentlichen Dienst abzukoppeln, etwas beim Anstieg von Tariflöhnen. "Das ist schlicht und ergreifend ungerecht", betonte Schmidt. Verdi fordert für Bus- und Bahnfahrer unter anderem drei Tage mehr Urlaub, Zuschläge für Sonnabend- und höhere für Sonntags- sowie Nachtdienste sowie Altersteilzeitregelungen.

Zuletzt hatte es Ende Februar/Anfang März Streiks im sächsischen Nahverkehr gegeben. Der bisherige, Ende 2023 von Verdi gekündigte Tarifvertrag umfasst unter anderem eine 38-Stunden-Woche, 30 Urlaubstage sowie die Kopplung der Entgelte an die Tarife im öffentlichen Dienst. Nach Angaben der Leipziger Verkehrsbetriebe habe Verdi ein erstes Angebot am 24. Januar abgelehnt, das zweite dann am 19. März. Die Verhandlungen sollen nun am Donnerstag nächster Woche fortgesetzt werden.