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Unbekannte schänden Stolpersteine in der Seevorstadt in Dresden

Bereits am Samstagmorgen fielen in Dresden beschmierte Erinnerungssteine auf. Daneben fanden sich SS-Runen.

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Symbolbild mit 11 bei einer Aktion vor zwei Jahren verlegten Stolpersteinen für Dresden.
Symbolbild mit 11 bei einer Aktion vor zwei Jahren verlegten Stolpersteinen für Dresden. © Marion Doering

Dresden. Unbekannte haben in der Seevorstadt fünf "Stolpersteine" für Opfer des Nationalsozialismus geschändet. Sie übersprühten die Erinnerungssteine mit violettem Sprühlack und beschmierten unmittelbar daneben den Gehweg mit "SS-Runen".

Die Schmierereien waren am Samstagvormittag aufgefallen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Die Stolpersteine wurden bereits durch unbekannte Personen gereinigt. Der Staatsschutz ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Stolpersteine sind kleine im Boden verlegte Gedenktafeln, die an das Schicksal von Menschen erinnern sollen, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet, verfolgt, vertrieben, deportiert oder in den Suizid getrieben wurden. Die kleinen quadratischen Messingtafeln sind meist vor den Wohnhäusern der NS-Opfer in den Gehweg eingelassen. Insgesamt wurden in Dresden bislang mehr als 320 von ihnen verlegt.

Erst kürzlich war in Gera ein Stolperstein zum Gedenken an den im KZ Dachau gestorbenen, katholischen Priester Aloys Scholze aus Sachsen mit einem Hakenkreuz beschmiert worden. (SZ)