Update Dresden
Merken

Aggressive Stimmung: Auseinandersetzungen bei Demos in Dresden

"Querdenker", Reichsbürger und Rechtsextreme standen am Samstag in der Dresdner Innenstadt Gegendemonstranten gegenüber. Mehrere hundert Polizisten waren im Einsatz.

 11 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
An der Carolabrücke in Dresden ist es am Samstagnachmittag zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen.
An der Carolabrücke in Dresden ist es am Samstagnachmittag zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. © SZ/ftk

Dresden. In der Dresdner Innenstadt ist am Samstag demonstriert worden. Rechtsextreme und "Querdenker" gingen auf die Straße, mehrere Initiativen hatten zum Gegenprotest aufgerufen. Mehrmals heizte sich die Stimmung auf. Das Wichtigste zum Nachlesen in unserem Newsblog:

21.30 Uhr: Polizei zieht Bilanz - mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet

Die Polizei war am Samstag mit 365 Kräften im Einsatz, um die Demonstrationen im Stadtzentrum abzusichern. Wie ein Sprecher am Abend mitteilte, seien mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet worden: Ein 59-Jähriger, der der Reichbürger-Demo angehörte, muss sich auf Grund eines Redebeitrags wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verantworten.

Während des großen Demozuges von "Querdenkern", Reichsbürgern und "Freien Sachsen" trug eine 48-jährige Deutsche die Bundesflagge verkehrtherum. Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole ein. Zudem prüft die Polizei mehrere Plakate und Banner auf strafrechtliche Relevanz. Auf diesen waren unter anderem Politiker in Sträflingskleidung abgebildet.

Gegen einen Teilnehmer des Gegenprotestes, einen 29-jährigen Deutschen, wird wegen des Verdachts der Aufforderung zu Straftaten eingeleitet. Ob es sich um den Träger des Banners mit "Nazis töten" handelt, ließ die Polizei offen. Außerdem ermittelt die Polizei gegen 13 Teilnehmer wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Sie hatten sich vermummt.

18.15 Uhr: Abschlusskundgebung auf dem Theaterplatz

Die Versammlung auf dem Theaterplatz löst sich langsam auf. Aktuell findet dort die Abschlusskundgebung statt, etwa 100 Teilnehmer sind noch da. Die Gegendemo auf der Augustusbrücke ist ebenfalls beendet.

© SZ/hbe

17.50 Uhr: Gegendemo weiterhin auf der Augustusbrücke

Während "Querdenker"/Rechte wieder auf dem Theaterplatz sind, befinden sich die Gegendemonstranten auf der Augustusbrücke und wartet auf die Freigabe durch die Polizei. "Es gibt einen Dissens zwischen der Versammlungsbehörde und der Polizei", sagt der Versammlungsleiter. Deshalb stehe man weiter. Offenbar sollen die Demonstranten eine andere Route nehmen, nicht über den Theaterplatz.

17.28 Uhr: Beide Demonstrationszüge jetzt auf Neustädter Seite

Nach der Blockade laufen beide Demozüge jetzt weiter. Es geht von der Carolabrücke zur Augustusbrücke, von dort aus zurück auf den Theaterplatz. Auf der Augustusbrücke gibt es Berichten auf dem Kurznachrichtendienst X zufolge einen weiteren Blockadeversuch.

17.11 Uhr: Polizei setzt wohl Pfefferspray gegen Demonstranten ein

An der Carolabrücke auf Altstädter Seite ist es zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen, vermutlich aus dem linken Spektrum. Eine Bestätigung dazu gibt es von der Polizei noch nicht. Grund war wohl ein Blockadeversuch. Einsatzkräfte zogen einen Vermummten über den Gehweg auf eine Wiese, es kam offenbar auch Pfefferspray zum Einsatz. Unseren Reportern zufolge sind Sanitäter im Einsatz. Die Gegendemo wurde angehalten, während "Querdenker"/Rechte weiterziehen. Allerdings blockieren mehrere Personen nun die Carolabrücke auf der Neustädter Seite. Der Demozug um Marcus Fuchs soll an der Blockade vorbeigeführt werden.

16.53 Uhr: Demos jetzt auf St. Petersburger Straße

Nachdem die Demo des rechten Spektrums/"Querdenken" am Postplatz stockte, geht es weiter über die Wallstraße in die Waisenhausstraße auf die St. Petersburger Straße in Richtung Pirnaischer Platz. Eine Frau stellte sich vor der Thalia-Buchhandlung neben den Demozug und rief "Nazis raus". An der Demo nehmen derzeit schätzungsweise 2.000 Personen teil.

Die Gegendemonstranten folgen, laufen auf dem Dr.-Külz-Ring und der St. Petersburger Straße parallel auf der Gegenfahrbahn.

© SZ/dob

16 Uhr: Beide Demo-Gruppen treffen aufeinander

Teile der Demo von "Querdenken", "Freie Sachsen" und Reichsbürger passieren die Gegendemonstration auf dem Postplatz dicht. Nicht nur die Gegendemonstranten rufen "Nazis raus", auch aus der rechten Ecke schallt der Ruf zur anderen Seite.

Mehrere Demonstranten aus dem rechten Spektrum befinden sich aber nach wie vor in Richtung Altmarkt auf der Wilsdruffer Straße. Offenbar wurde eine Teilnehmerin mit einer umgedrehten Deutschland-Flagge gestoppt - Verdacht einer Straftat. Die Polizei ermittelt wegen Verunglimpfung des Staates. Demonstranten regen sich auf, dass die Frau rausgezogen wurde. Der Demozug stockt.

15.50 Uhr: Nächste Konfrontation auf dem Postplatz?

Die "Querdenker"-Demo ist nun auf der Wilsdruffer Straße und zieht in Richtung Postplatz, wo sich bereits die Gegendemonstranten aufhalten. Die Polizei ist vor Ort und hat eine Sperre gebildet.

Die Polizei hat auf dem Postplatz eine Sperre gebildet.
Die Polizei hat auf dem Postplatz eine Sperre gebildet. © SZ/dob

15.43 Uhr: Polizei ermittelt wegen mehrerer Plakate

Die Dresdner Polizei hat Ermittlungen wegen mehrerer Plakate bei der Versammlung des rechten Spektrums aufgenommen. Geprüft werde eine strafrechtliche Relevanz, wie es heißt. zum konkreten Inhalt machte die Polizei beim Kurznachrichtendienst X keine näheren Angaben. Informationen unserer Reporter zufolge soll es sich unter anderem um ein Banner handeln, auf dem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sowie Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in Sträflingskleidung zu sehen sind und des Volks- und Vaterlandsverrates "schuldig gesprochen" werden. Darüber hinaus werden eine umgedrehte Deutschland-Flagge und ein Plakat mit dem Aufdruck "Nord-Stream-Terrorist" geprüft.

Auch das Banner der Gegendemonstranten bleibt beschlagnahmt.