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Großer Andrang bei Telefonseelsorge der Dresdner Diakonie

Rund 8400 Stunden haben die Ehrenamtler mit Dresdnern über Einsamkeit, Ängste und Depressionen gesprochen. Jetzt braucht der Träger selbst Unterstützung.

Von Julia Vollmer
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Etwa 54 Prozent der Anruferinnen und Anrufer waren zwischen 20 und 59 Jahre alt. Mit knapp 67 Prozent lebten die meisten von ihnen allein.
Etwa 54 Prozent der Anruferinnen und Anrufer waren zwischen 20 und 59 Jahre alt. Mit knapp 67 Prozent lebten die meisten von ihnen allein. © Symbolfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Dresden. Im vergangenen Jahr hat die Telefonseelsorge der Diakonie Dresden mehr als 8.400 Gesprächsstunden geleistet. 85 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus Dresden und Umgebung hören den Menschen via Chat oder Telefon zu. Um den 24-Stunden-Service weiterhin anbieten zu können, braucht der Träger aber weiter ehrenamtliche Unterstützung.

Und der Bedarf in Dresden wächst. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 waren es knapp 8.200 Stunden Telefonzeit. Dabei wurden hauptsächlich Einsamkeit, körperliche Einschränkungen und Erkrankungen, Erziehungsprobleme oder familiäre Probleme thematisiert. Etwa 54 Prozent der Anruferinnen und Anrufer waren zwischen 20 und 59 Jahre alt. Mit knapp 67 Prozent lebten die meisten von ihnen allein.

Seit 2019 bietet die Telefon-Seelsorge Dresden auch einen Chat an. Knapp die Hälfte der Nutzerinnen und Nutzer waren im vergangenen Jahr zwischen 19 und 29 Jahre alt, so die Diakonie. Im Jahr 2021 waren es noch zwei Drittel aller Nutzerinnen und Nutzer.

Der Großteil, der den Chat im Jahr 2022 in Anspruch nahm, lebte in einer Familie. Vorherrschende Themen waren diagnostizierte psychische Erkrankungen, Ängste sowie depressive Stimmungen.

Insgesamt arbeiten bei der Diakonie 85 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Sie kommen selbst aus Dresden und der Region, sind Studierende, berufstätig oder Rentnerinnen und Rentner und haben eine spezielle Ausbildung für diese Aufgabe absolviert. „Wir sind immer auf der Suche nach Helferinnen und Helfern, die sich der Sorgen und Nöte anderer Menschen am Telefon oder via Chat annehmen“, so Michael Heinisch, Leiter der Ökumenischen Telefon-Seelsorge in Dresden.

Im Januar 2024 startet ein neuer Ausbildungskurs für ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Während der 12-monatigen Ausbildung erlernen die Kursteilnehmenden die Grundlagen von Kommunikation, Fähigkeiten in der Gesprächsführung und den Umgang mit Krisensituationen. Teil der Ausbildung ist auch die Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit. Später werden begleitend Supervision und andere Fortbildungen angeboten.

Die Ausbildung findet einmal wöchentlich von 18 bis 21 Uhr in Dresden statt. Hinzu kommen weitere fünf Ausbildungstage am Wochenende. Der Ausbildungskurs ist kostenfrei. Interessierte können sich bis zum 27. Oktober 2023 bewerben.