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Tierheim Dresden musste 2023 weniger Tiere aufnehmen

Das Tierheim in Dresden hat 2023 weniger Tiere aufgenommen. Trotzdem sind zahlreiche Hunde und Katzen nur schwer zu vermitteln. Eine Bilanz.

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Hunderte Hunde nimmt das Tierheim Dresden jährlich aus. Doch gerade, wenn sie als gefährlich gelten, wird die Suche nach einem liebevollen Zuhause zur Krux.
Hunderte Hunde nimmt das Tierheim Dresden jährlich aus. Doch gerade, wenn sie als gefährlich gelten, wird die Suche nach einem liebevollen Zuhause zur Krux. © dpa/Sina Schuldt (Symbolfoto)

Dresden. Tiere in Not versorgen, betreuen und in ein neues liebevolles Zuhause vermitteln - das macht das Dresdner Tierheim. Unzählige Katzen und Hunde werden im Stadtteil Briesnitz versorgt. Doch wie viele Tiere sind das genau? Und wie viele davon haben gar keine Hoffnung auf ein liebevolles Zuhause? Die wichtigsten Fragen und Antworten aus der Bilanz im Überblick.

Wie viele Tiere hat das Tierheim in Dresden 2023 aufgenommen?

899 Tiere musste das Tierheim im Jahr 2023 aufnehmen. Zum Vergleich: Im Vorjahr 2022 waren es 953 Neuzugänge. Das bedeutet ein leichter Rückgang um 5,7 Prozent.

Unter den Tieren waren 310 Katzen, 257 Hunde und 332 verschiedene andere Tiere. Bei 385 von ihnen handelte es sich um Fundtiere - also verirrte oder ihrem Halter dauerhaft entlaufene Haustiere sowie Haustiere ohne bekannten Halter.

Nicht alle Tiere bleiben lange in der städtischen Einrichtung. 84 Hunde, 161 Katzen und 218 sonstige Tiere fanden 2023 ein neues Zuhause. Von den 385 Fundtieren wurden 2023 allerdings nur 96 von ihren Besitzern wieder abgeholt. Aktuell versorgen die acht Mitarbeiter des Tierheims 39 Katzen, 38 Hunde und 129 sonstige Tiere wie Reptilien, Nager, Vögel und Fische.

Wie steht es um gefährliche Hunde?

Leider finden zu viele Hunde seit langer Zeit keinen neuen Besitzer. Von 38 Hunden im Tierheim sind aktuell nur 17 vermittelbar. Der erste Eindruck dieser gefährlichen Hunde schreckt potenzielle Interessenten oftmals ab. Viele Hunde sind einfach nicht ausreichend sozialisiert. Hier ist viel Arbeit, Geduld und Erfahrung im Umgang mit Hunden notwendig.

Hinzu kommen die gemäß sächsischem Gefahrhunderecht als gefährlich eingestuften Hunde. Interessierte müssen zunächst ein gesondertes Erlaubnisverfahren beim Ordnungsamt absolvieren, um einen solchen Hund zu übernehmen.

Warum kommen Tiere ins Tierheim?

Die Gründe sind vielfältig. Einige Tiere sind entlaufen, andere werden abgegeben, wieder andere kommen aufgrund von Unfällen oder Verletzungen ins Tierheim. Viele Tiere befinden sich in jedoch auch in der sogenannten Zwangspflege. Sie werden aufgenommen, weil ihr Besitzer sich nicht um das Tier kümmert oder nicht kümmern kann.

2023 kamen 112 Hunde und 121 Katzen als Zwangspflegetiere ins Tierheim. Problematisch sind die Dauer der Unterbringung und die finanzielle Lage des Tierhalters, denn der muss die Pflege des Tieres im Tierheim bezahlen.

Wie steht es um die Finanzen des Tierheims Dresden?

Ende 2023 verzeichnete das Tierheim Spenden in Höhe von rund 52.000 Euro. Außerdem gingen 230.000 Euro aus Nachlässen ein. Das Tierheim investiert die Mittel in die ständige Verbesserung der Haltungsbedingungen für Tiere in Not.

Wie können Dresdner ein Tier bei sich aufnehmen?

Wer sich für einen neuen Mitbewohner aus dem Tierheim interessiert, kann sich direkt an die Einrichtung wenden. Alle Tiere, die ein neues Zuhause suchen, werden auf der Website www.dresden.de/tierheim mit Text und Bild vorgestellt. In jedem Fall will die Entscheidung, ein Tier bei sich zu Hause aufzunehmen, gut überlegt sein.

Die Tierpfleger des Tierheims beraten Interessenten und bieten individuelle Kennenlerntermine an. Termine können per E-Mail an [email protected] und telefonisch unter 0351 4520352 vereinbart werden. (SZ/juj)