Warum ein weißes Müllfahrzeug leise durch Dresden fährt - und was das kostet
Dresden. Bei manchen dürfte er für Erstaunen sorgen: Dresdner könnten in den nächsten Tagen ausnahmsweise einen weißen Müllwagen in ihrer Straße sehen, statt eines orangefarbenen. Unterwegs im Stadtgebiet ist ein vollelektrisches Müllsammelfahrzeug von Mercedes-Benz, das die Stadtreinigung zurzeit testet. Auch in Nürnberg und Borken, nahe an der niederländischen Grenze, gab es schon ähnliche Erprobungen.
Die wichtigsten Details zu dem umweltfreundlichen Wagen.
Was sind die Vorteile eines vollelektrischen Müllfahrzeuges für Dresden?
Vollelektrische Müllfahrzeuge sind besser für die Umwelt. Sie produzieren keine Schadstoffemissionen. "Wir wollen als SRD mit alternativen Antrieben einen wertvollen Beitrag für die Klimaneutralität Dresdens leisten", sagt SRD-Geschäftsführer Alf Schwaten. Zudem sind elektrische Müllfahrzeuge mit weniger Lärm unterwegs - schonend sowohl für die Mitarbeiter der Stadtreinigung als auch für Anwohner.
Wie funktioniert ein vollelektrisches Müllfahrzeug genau?
Der Müllwagen hat keinen Verbrennungsmotor, sondern eine Batterie, die aufgeladen werden muss. Das bei voller Beladung 27 Tonnen schwere Fahrzeug kommt auf eine Reichweite von bis zu 150 Kilometer. Die Batterien können innerhalb von etwas mehr als einer Stunde von 20 auf 80 Prozent laden.
Was kostet ein vollelektrisches Müllfahrzeug?
Ungefähr doppelt so viel wie eines der "normalen" Müllfahrzeuge, mit denen die Stadtreinigung sonst unterwegs ist. Die Preise eines vollelektrischen Müllwagens - vom Typ eEconic - beläuft sich derzeit auf etwa 500.000 Euro, sagt eine Pressesprecherin des Unternehmens. Möglicherweise werde sich das in zwei Jahren aber noch ändern und günstiger werden.
Ab wann wird die SRD tatsächlich mit vollelektrischen Müllfahrzeugen fahren in Dresden?
Bevor die Stadtreinigung tatsächlich mit diesen Fahrzeugen arbeiten wird, will sie ein umfassendes Bild von Leistungsvermögen und Zuverlässigkeit bekommen. Ein Test im Alltagsgeschäft sei deswegen unverzichtbar, so die Stadtreinigung.
Schrittweise sollen Neuanschaffungen ab 2026 auf umweltfreundliche Fahrzeuge umgestellt werden. Die Ladeinfrastruktur am Standort Johannstadt will man bis dahin ausbauen. Ziel der Stadt Dresden ist es, 2035 klimaneutral zu sein. Die Stadtreinigung will dabei eine wichtige Rolle spielen.
"Ich begrüße das sehr und werde das Auswerten der Erfahrungen begleiten", sagt Eva Jähnigen, Zweite Bürgermeisterin und Beigeordnete für Umwelt und Klima. Dies gelte auch mit Blick auf den Fuhrpark der Stadtverwaltung und anderer städtischer Unternehmen.
Zur Zeit hat die Stadtreinigung sechs elektrische Fahrzeuge im Einsatz: drei PKW als Poolfahrzeuge, zwei im Behältermanagement und einen Kleintransporter.