SZ + Dresden
Merken

Waldbaden in Dresden: "Man geht nicht weit, sondern tief"

Seit ein paar Jahren gehen immer mehr Menschen Waldbaden. Hokuspokus-Trend oder Heilmethode? Eine Dresdnerin erklärt, was sich hinter dem Begriff verbirgt.

Von Luisa Zenker
 5 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
"Waldbaderin" Diana Mirtschink zeigt, wie man sich im Wald seelisch erholen kann.
"Waldbaderin" Diana Mirtschink zeigt, wie man sich im Wald seelisch erholen kann. © Marion Doering

Dresden. Langsam spaziert die Dresdnerin Diana Mirtschink durch die Heide, links und rechts ragen die Buchen hoch in den Himmel. Ihre Schritte setzt sie bedächtig, den Blick auf das Grün gerichtet. Eine kleine Spinne webt entlang einer Astgabelung ein hauchdünnes Netz. Unten im Gebüsch hüpft eine Amsel durch das braun gefärbte Laub. Kleine zitronengelbe Blütenblätter fallen herab. Winzige Fliegen irren durch das Blätterdach. Daneben summt es laut. Eine Erdbiene bahnt sich ihren Weg in den Boden.

Mit Diana Mirtschink an der Seite nimmt man den Wald plötzlich anders wahr, die Sinne sind geschärft, der Atem ruhig. Fast könnte man es einen entspannten Spaziergang nennen, doch das Wort trifft es nicht, findet sie. "Eine Wanderung hat ein Ziel. Im günstigsten Fall mit einer schönen Einkehrmöglichkeit am Weg", so die Dresdnerin. "Beim Waldbaden geht es nicht darum, welche Strecke wir zurücklegen, sondern wie intensiv wir den Weg gehen." Es zählt also nicht die Kilometerzahl. "Man geht nicht weit, sondern tief."

Ihre Angebote werden geladen...