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Zwei Wasserspringerinnen aus Dresden fahren zur WM

Für Tina Punzel war die Nominierung fast eine Selbstverständlichkeit, für Saskia Oettinghaus ist es der bisher größte Erfolg ihrer Karriere. Ein Dresdnerin fehlt aber bei der WM.

Von Daniel Klein
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Die Dresdnerinnen Tina Punzel (l.) und Saskia Oettinghaus haben sich für die Schwimm-WM in Budapest qualifiziert.
Die Dresdnerinnen Tina Punzel (l.) und Saskia Oettinghaus haben sich für die Schwimm-WM in Budapest qualifiziert. © kairospress/Thomas Kretschel

Dresden. Auch nach dem Rücktritt von Ex-Europameister Martin Wolfram ist Dresden mit einem Duo bei den Schwimm-Weltmeisterschaften Ende Juni in Budapest vertreten - mit zwei Wasserspringerinnen. Dass Tina Punzel, die bei den Olympischen Spielen in Tokio im vorigen Jahr Synchron-Bronze vom Brett gewonnen hatte, für die Titelkämpfe nominiert wurde, ist wenig überraschend. Für die 24-jährige Saskia Oettinghaus ist die Einladung dagegen der bisher größte sportliche Erfolg ihrer Karriere.

Vergangene Woche hatte Punzel bei den deutschen Meisterschaften in Berlin vier Titel in vier Tagen gewonnen und war damit die erfolgreichste Teilnehmerin. Punzel siegte vom Dreimeter-Brett sowohl im Einzel als auch im Synchron-Wettbewerb zusammen mit der Berlinerin Lena Hentschel, die auch in Dresden trainiert. Bei den beiden Mixed-Entscheidungen gab es ebenfalls Doppel-Gold - vom Brett mit Lou Massenberg, mit dem sie bei Olympia Bronze gewonnen hatte, und vom Zehnmeter-Turm an der Seite von Christina Wassen. In diesen vier Disziplinen soll die 26-jährige Punzel auch in Budapest antreten und wird damit zur deutschen Vielstarterin. Es ist bereits ihre sechste WM-Teilnahme, die Premiere feierte sie als 15-Jährige 2011 in Shanghai.

Stolz präsentiert Tina Punzel ihre olympische Bronzemedaille von den Spielen 2021 in Tokio.
Stolz präsentiert Tina Punzel ihre olympische Bronzemedaille von den Spielen 2021 in Tokio. © Matthias Rietschel

Oettinghaus, die 2020 von Rostock nach Dresden gezogen war, tritt in der Entscheidung vom Einmeter-Brett an. Ihr größter Erfolg bisher war ein Start bei der EM im vergangenen Jahr ebenfalls in Budapest, wo sie die Plätze elf und 13 belegte. An der Seite der zurückgetretenen Louisa Stawczynski gewann sie 2015 bei den Europa-Spielen in Baku Gold im Synchron-Wettbewerb.

Die Schwimmwettbewerbe der WM werden dagegen ohne Dresdner Beteiligung stattfinden. Freistil-Spezialistin Leonie Kullmann hatte die geforderten Normzeiten über 200 und 400 Meter knapp verpasst, auch die Staffel konnte sich nicht qualifizieren. Allerdings wird sie bei der Europameisterschaft im August in Rom antreten. Dort könnte sie Punzel und Oettinghaus treffen. Wie der Deutsche Schwimmverband mitteilte, sind alle Wasserspringer, die für die WM nominierten wurden, auch bei der EM gesetzt.

"Unser erklärtes Ziel ist es, dass wir weiterhin um die Medaillen mitspringen. In Europa gehören wir zu den führenden Nationen", sagte Bundestrainer Lutz Buschkow. Das Ziel ist ein ambitioniertes, da vergangene Woche nicht nur Wolfram seine Karriere beendet hatte. Auch der Berliner Patrick Hausding, über Jahre der erfolgreichste deutsche Wasserspringer, trat zurück.