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So begann der Ski-Weltcup in Dresden

Tag eins am Elbufer ist sehr gut gelaufen, das Hygiene-Konzept funktioniert - sagen Sportler und auch Organisatoren. Nur der Bundestrainer ist enttäuscht.

Von Tino Meyer
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Die Siegerinnen von Dresden: Die Schweizerin Nadine Fähndrich feiert ihren ersten Weltcup-Sieg vor Sophie Caldwell Hamilton aus den USA (links) und Anamarija Lampic aus Slowenien (rechts).
Die Siegerinnen von Dresden: Die Schweizerin Nadine Fähndrich feiert ihren ersten Weltcup-Sieg vor Sophie Caldwell Hamilton aus den USA (links) und Anamarija Lampic aus Slowenien (rechts). ©  dpa/Sebastian Kahnert

Dresden. Die Gefühlslage hätte kaum besser sein können bei den Langläufern, aber auch vonseiten der Organisatoren. Tag eins des zumindest in Dresden und der Region vieldiskutierten wie umstrittenen Ski-Weltcups am Elbufer erfüllte die Erwartungen der Beteiligten. Die Sonne schien, die Strecke war, so sagen es die Athleten, bestens präpariert, und das Fernsehen übertrug in elf Ländern live. Das Wichtigste aber, betonen auch die Organisatoren: Es gab keine Zwischenfälle.

Heißt in diesen Tagen: Keinen positiven Corona-Fall unter den insgesamt 114 Athleten aus 21 Nationen sowie den gut 150 Helfern. "Hinter diesem Profisport-Wettkampf steckt viel Arbeit und Organisation. Wir haben ein tolles, aber auch sehr strenges Hygienekonzept, das wir strikt einhalten und kontrollieren. Und die heutigen sicheren Einzelsprint-Rennen, die Menschen auf der ganzen Welt begeisterten, zeigen, dass dieses Konzept funktioniert", sagte Weltcup-Pressesprecherin Daniela Möckel.

650 Meter lang ist die Strecke direkt am Elbufer, die von den Athleten pro Rennen zweimal zu absolvieren ist.
650 Meter lang ist die Strecke direkt am Elbufer, die von den Athleten pro Rennen zweimal zu absolvieren ist. ©  dpa/Sebastian Kahnert

"Dieses Jahr ist alles ein bisschen anders durch Corona, aber ich fühle mich sehr sicher", sagte die Schweizerin Nadine Fähndrich, die sich am Ende des Tages über ihren ersten Weltcup-Sieg freuen konnte. Auch Federico Pellegrino, der Olympiazweite im Sprint von 2018 aus Italien, war sehr zufrieden und erklärte nach seinem Sieg im Männerrennen: "Es war perfekt. Im ersten Jahr 2018 konnte ich hier gewinnen. Bei den folgenden Weltcups bin ich gestürzt oder wurde blockiert. Mir bleibt nur Danke zu sagen für diese Organisation."

Enttäuscht war am Ende nur Bundestrainer Peter Schlickenrieder - über das Ergebnis der deutschen Athleten. Obwohl die Langlauf-Topnationen Norwegen, Schweden und Finnland als Vorsichtmaßnahme fehlten, erreichte lediglich Coletta Rydzek beim Weltcup-Heimspiel ein kleines Erfolgserlebnis und mit Platz zehn ihr bestes Karriere-Ergebnis überhaupt. In dem Freistil-Sprint über zwei Runden auf der 650 Meter langen Strecke erreichte die 23 Jahre alte Schwester von Kombinations-Olympiasieger Johannes Rydzek das Halbfinale und schied dort als Fünfte ihres Rennens aus.

Bundestrainer Peter Schlickenrieder ist glücklich, dass der Weltcup in Dresden stattfinden kann. Ebenso klare Worte findet er zu den enttäuschenden Ergebnissen seiner Athleten.
Bundestrainer Peter Schlickenrieder ist glücklich, dass der Weltcup in Dresden stattfinden kann. Ebenso klare Worte findet er zu den enttäuschenden Ergebnissen seiner Athleten. ©  dpa/Sebastian Kahnert

Bei den Männern überstand allein Sebastian Eisenlauer die Qualifikation, schied dann chancenlos im Viertelfinale aus. Entsprechend bedient war der Bundestrainer. "Das ist eindeutig zu wenig. Wir schaffen es nicht, im Sprint den großen Abstand zur Weltspitze zu verringern", sagte Schlickenrieder.

Am Sonntag stehen die Teamsprints an. Zuschauer waren aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen frühzeitig ausgeschlossen. Tagessiegerin Fähndrich brachte es aus Sicht der Athleten auf den Punkt: "Lieber Wettkämpfe ohne Zuschauer als gar keine Wettkämpfe."

Ergebnisse, Männer: 1. Pellegrino (Italien) 2:21,96 Minuten, 2. Young (Großbritannien) 0,53 Sekunden zurück, 3. Retiwych (Russland) 0,91, 29. Eisenlauer (Sonthofen). - in der Qualifikation ausgeschieden: Sossau (Eisenärzt), Bing (Dermbach), Brugger (Schluchsee), Leupold (Dresden), Cervinka (Bertsdorf), Schröter (Hirschau), Olex (Partenkirchen).

Frauen: 1. Fähndrich (Schweiz) 2:38,52 Minuten, 2. Caldwell Hamilton (USA) 0,32 Sekunden zurück, 3. Lampic (Slowenien) 0,35, 10. Rydzek (Oberstdorf), 15. Löschke (Leuna), 16. Winkler (Sayda), 17. Danner (Lenggries), 18. Herrmann (Bockau), 22. Gimmler, 29. Krehl (beide Oberstdorf). - in der Qualifikation ausgeschieden: Fräbel (Asbach).