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So lief der Ski-Weltcup in Dresden

Das organisatorische Fazit fällt überaus positiv aus - auch weil alle Corona-Tests negativ sind. Mit einem Versprechen endet der Profi-Wettkampf am Elbufer.

Von Tino Meyer
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Kurze Wege, tolle Kulisse, gute Organisation. Die Langläufer schätzen den Ski-Weltcup am Elbufer in Dresden. Am vierten Adventswochenende fand die vierte Auflage statt.
Kurze Wege, tolle Kulisse, gute Organisation. Die Langläufer schätzen den Ski-Weltcup am Elbufer in Dresden. Am vierten Adventswochenende fand die vierte Auflage statt. © dpa/Sebastian Kahnert

Dresden. Die Erleichterung war groß, und sie lässt sich de facto aus jedem Bilanzwort der Organisatoren des Ski-Weltcups am Dresdner Elbufer herauslesen. "Ich freue mich sehr", setzte Raiko Morales, der Weltcup-Sicherheitsmanager, an, "wirklich eine gute Botschaft überbringen zu können: Wir haben den Weltcup ohne jegliche positiven Corona-Fälle bestreiten können, weder auf Athletenseite noch unter den Mitarbeitern und Volunteers."

Das Hygienekonzept habe einwandfrei funktioniert und man damit beweisen können, "dass Profisportveranstaltungen auch in dieser Zeit sicher funktionieren", so Morales. Auch der Weltverband zog eine zufriedene Bilanz. "Wir sind sehr zufrieden mit der Gesamtveranstaltung", betonte Sandra Spitz, Koordinatorin für Nordischen Skisport beim Weltverband Fis. Das Organisationskomitee habe sich sehr dahintergekniet, dass alles reibungslos lief.

Auch beim Siegersprung die Besten: Laurien van der Graaff und Nadine Fähndrich (Nummer 10) aus der Schweiz.
Auch beim Siegersprung die Besten: Laurien van der Graaff und Nadine Fähndrich (Nummer 10) aus der Schweiz. © dpa/Sebastian Kahnert

Aus sportlicher Sicht brachte es Tobias Angerer, Deutschlands früherer Weltcup-Gesamtsieger, das Abschneiden der Gastgeber auf den Punkt: "Eine Katastrophe", sagte Angerer bereits nach dem Einzelsprint am Samstag, bei dem einzig Coletta Rydzek mit Platz zehn einigermaßen überzeugen konnte. Bei den Männern überstand indes nur Sebastian Eisenlauer den Prolog, ehe er im Viertelfinale chancenlos ausschied.

Dass es den Deutschen an vielen Komponenten des Langlaufs mangelt, zeigten auch die Teamsprints am Sonntag. Vorrangig für mögliche WM-Teams als wettkampfnahes Training gedacht, zeigte auch dieser Wettbewerb die Unzulänglichkeiten. Vor allem Ausdauer, Tempohärte und taktisches Geschick bei den Wechseln fehlten. So wurden die im Finale stehenden Laura Gimmler/Sofie Krehl mit großem Rückstand Siebente und auch Thomas Bing/Sebastian Eisenlauer mussten sich mit Platz sieben begnügen.

Die Deutschen laufen hinterher, auch im Teamsprint hier mit Thomas Bing (rechts).
Die Deutschen laufen hinterher, auch im Teamsprint hier mit Thomas Bing (rechts). © dpa/Sebastian Kahnert

Zur Doppelsiegerin von Dresden krönte sich die Schweizerin Nadine Fähndrich, die sowohl im Einzel als auch mit ihrer Teamkollegin Laurien van der Graaff gewann. Bei den Männern setzte sich Ex-Weltmeister Federico Pellegrino aus Italien durch, im Team waren die Russen Alexander Bolschunow/Gleb Retiwitsch nicht zu schlagen.

Insgesamt waren 114 Athleten aus 21 Nationen bei der vierten Auflage des vor allem in Dresden umstrittenen Sprint-Weltcups am Elbufer am Start. In der nächsten Saison gibt es dann ein Wiedersehen. Mindestens eine fünfte Auflage wird es geben, dann läuft der Vertrag aus. Wobei sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer bereits von einer neuen Weihnachtstradition spricht, "die zu Dresden gehört wie der Christstollen und das vom Kreuzchor gesungene Weihnachtsoratorium", wie Kretschmer in seinem Grußwort des online verfügbaren Weltcup-Programmhefts schrieb.

Auch der Weltverband ist offenbar daran interessiert, den Vertrag zu verlängern. "Für die Zukunft denken wir, dass der Termin vor Weihnachten ein sehr schöner Termin für Dresden ist. Und wir hoffen doch, dass wir nächstes Jahr mit ein bisschen mehr Weihnachtsstimmung auch mit der Bevölkerung feiern können. Wir freuen uns, dass wir nach Dresden wieder zurückkommen dürfen im Jahr 2021", kündigte Fis-Koordinatorin Spitz an.

Mit etwas Glück erreichten Sofie Krehl (rechts) und Laura Gimmler das Finale, in dem die deutschen Frauen jedoch chancenlos waren.
Mit etwas Glück erreichten Sofie Krehl (rechts) und Laura Gimmler das Finale, in dem die deutschen Frauen jedoch chancenlos waren. © dpa/Sebastian Kahnert

Ergebnisse, Männer: 1. Russland I (Bolschunow/Retiwych) 15:01,14 Minuten, 2. Frankreich I (Jouve/Chanavat) 0,19 Sekunden zurück, 3. Italien I (de Fabiani/Pellegrino) +0,58, 7. Deutschland I (Bing/Eisenlauer) +8,21. - Im Halbfinale ausgeschieden: 19. Deutschland II (Brugger/Sossau)

Frauen: 1. Schweiz I (van der Graaff/Fähndrich) 16:38,34 Minuten, 2. Russland I (Stupak/ Neprjajewa) 0,32 Sekunden zurück, 3. Slowenien (Urevc/Lampic) +1,12, 7. Deutschland I (Gimmler/Krehl) +12,32. - Im Halbfinale ausgeschieden: 12. Deutschland II (Fräbel/Herrmann)