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Dresdens Handballer bauen jetzt auf Pappe

Zweitligist HC Elbflorenz bestreitet am Mittwoch sein erstes Geister-Heimspiel der Saison. Ganz allein werden die Profis dabei aber nicht in der Halle sein.

Von Alexander Hiller
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So in etwa könnte es am Mittwoch in der Ballsportarena von Dresden aussehen.
So in etwa könnte es am Mittwoch in der Ballsportarena von Dresden aussehen. © PR/Verein

Dresden. Die Idee ist nicht neu. Bereits im Mai hat Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach aus der Geisterspiel-Not eine Tugend gemacht und personalisierte Pappaufsteller verkauft. So waren die Fans irgendwo doch im Stadion vertreten, die Tribüne nicht ganz so leer und nicht zuletzt auch die Vereinskasse wieder etwas voller. Knapp 17.000 Fans beteiligten sich, pro Gesicht waren 20 Euro fällig.

Nun haben Dresdens Zweitliga-Handballer diesen Einfall vor dem ersten Geister-Heimspiel der Vereinsgeschichte für sich adaptiert. Am Mittwoch, 17 Uhr, ist es soweit, dann trifft der HC Elbflorenz in der Ballsportarena auf den Aufsteiger TV Großwallstadt - coronabedingt natürlich ohne Publikum. Am 1. November hatte der HC Elbflorenz das letzte Spiel einer Profimannschaft in Sachsen vor Zuschauern bestritten. Rund 700 waren dabei, als die Gastgeber nach dramatischem Verlauf mit 24:25 gegen Lübeck-Schwartau verloren.

Die Fans sollen nun also auch diesmal irgendwie mit in der Halle sein und den Klub zumindest etwas finanziell unterstützen. "Aus diesem Grund stellt der Verein eine neue Fanaktion auf die Beine und holt sich so die Geister ins eigene Haus – die Geister der Fans", heißt es in der Pressemitteilung des Vereins.

Der Verein organisiert sich Ersatz für die Trommeln

Demnach haben Fans und Unterstützer des Vereins die Möglichkeit, Fotos von sich an den Verein zu schicken. Diese Bilder werden dann zu lebensechten Pappfiguren verarbeitet. Dafür benötigt der Klub lediglich ein Porträtbild, dazu Name und Mailadresse. Kostenpunkt: 29,99 Euro.

Das Projekt kommt gut an. "Wir haben bereits 75 Aufsteller verkauft", sagt Pressesprecher Henning Cal auf Nachfrage am Montag. Und auch wenn zeitnah wieder Zuschauer zugelassen würden, sollen die Pappfiguren ein Teil des Publikums bleiben, die übrigen Plätze füllen und für den momentan so wichtigen Abstand sorgen. Nach Abschluss der Aktion am Ende der Saison gehören die Figuren dann ihren jeweiligen Käufern - und werden vorher von allen Profis unterschrieben.

So richtig ruhig wird es aber auch an diesem Mittwoch in der Halle nicht sein. "Wir dürfen ein paar Trommler in der Halle haben, es wird also ein bisschen Stimmung sein", erklärt Cal. Die Aushilfs-Stimmungsmacher gehören zum Staff der Ballsportarena, die vor Anpfiff und nach Spielende ohnehin im Einsatz sind. "Die Handball-Bundesliga lässt zu, dass sich diese Helfer auch an den Trommeln betätigen", sagt Cal.