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Vergünstigtes Deutschlandticket jetzt für bedürftige Dresdner

Wer einen Dresden-Pass hat, also auf Unterstützung angewiesen ist, kann künftig auch das Deutschlandticket nutzen und bekommt Rabatt. Das hat der Stadtrat entschieden.

Von Andreas Weller
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Für Dresdens Bahnen und Busse gibt es nun auch ein ermäßigtes Sozial-Deutschlandticket.
Für Dresdens Bahnen und Busse gibt es nun auch ein ermäßigtes Sozial-Deutschlandticket. © René Meinig

Dresden. Bisher konnten die ärmeren Dresdner ausschließlich mit dem Sozialticket Bus und Bahn fahren. Wer einen Dresden-Pass hat - aktuell sind das rund 27.400 Dresdnerinnen und Dresdner - kann eine Abo-Monatskarte der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) für die Hälfte des normalen Preises bekommen. Nun gibt es auch das Deutschlandticket, das bundesweit einsetzbar ist, mit einem Rabatt für die Betroffenen.

62,40 Euro kostet aktuelle eine Abo-Monatskarte in der Tarifzone Dresden. Dresden-Pass-Inhaber können es als Sozialticket für 31,20 Euro pro Monat bekommen - die anderen 50 Prozent teilen sich DVB und Stadt. Dieses Angebot gilt nun auch für das Deutschlandticket.

Stadt wollte das Sozialticket in Dresden ersetzen

Allerdings wollte die Stadt das Sozialticket so ersetzen. "Dann haben die Nutzer aber keine Auswahlmöglichkeit", so SPD-Stadtrat Vincent Drews. "Das Deutschlandticket ist nicht übertragbar. In vielen sozial schwächeren Familien in Dresden gibt es ein Sozialticket, das von mehreren Familienmitgliedern genutzt wird, weil es übertragbar ist."

Deshalb haben die Stadträte durchgesetzt, dass die Betroffenen künftig auswählen können, ob sie das dann teurere Sozialticket oder das neue Deutschlandticket, ebenfalls mit 50 Prozent Rabatt auf den Preis von 39 Euro, nutzen wollen. Dafür gab es im Stadtrat eine Mehrheit.

AfD macht mit Dresden-Pass Stimmung gegen Geflüchtete

In dem Zuge versuchte die AfD über den Dresden-Pass Stimmung gegen Geflüchtete zu machen. AfD-Stadträtin Daniela Walter forderte per Antrag: "Der Dresden-Pass ist eine freiwillige Leistung. Diese sollten für diejenigen erhalten bleiben, die jahrelang für diesen Staat gearbeitet haben, junge Familien, Menschen mit geringem Einkommen und so weiter. Aber die Mittel sind begrenzt und bekommen die, die zuerst welche beantragen. Wir fordern, Leistungsbezieher nach Asylbewerberleistungsgesetz zu streichen." Das wurde deutlich abgelehnt.

Außerdem wurde entschieden, dass das Sozialamt künftig den kompletten Zuschuss zu den vergünstigten Tickets trägt, um die finanziell angeschlagenen DVB zu entlasten. Weitere geplante Unterstützungen für Dresden-Pass-Inhaber, die derzeit diskutiert werden, wurden allerdings vertagt. Aber der Rat beschloss, dass alle Menschen, die einen Dresden-Pass haben, nun kostenlos in alle Kultureinrichtungen der Stadt können.