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DVB-Sparvorschläge: "Es gibt keine Tabus"

Keine Bergbahnen, kein Radverleih, mehrere Buslinien gestrichen: Dresdner Verkehrsbetriebe und das Rathaus in Dresden müssen sparen. In welchem Fall dieses "Horror-Szenario" Realität wird.

Von Dirk Hein
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Mehr Busse auf der Linie 64 in Dresden: Dieser Ausbauplan könnte gestrichen werden.
Mehr Busse auf der Linie 64 in Dresden: Dieser Ausbauplan könnte gestrichen werden. © Marco Klinger

Dresden. Die Kosten für den ÖPNV steigen deutschlandweit extrem. Neben immer höheren Ausgaben für Personal und Energie sinken im Gegenzug durch das Deutschlandticket die Einnahmen der Dresdner Verkehrsbetriebe. Diese haben intern ein Szenario entworfen, wo konkret gespart werden müsste, falls sich Bund und Land nicht an ihre Finanzierungszusagen beim Deutschlandticket halten. Die wichtigsten Antworten zum Thema.

Warum geht den DVB das Geld aus?

Der Zuschussbedarf für die DVB betrug von 2007 bis 2018 etwa 40 Millionen Euro pro Jahr. Zehn Jahre später werden die DVB einen festen Zuschuss von 55 Millionen Euro erhalten und - rechnet man alle Kosten auch für Investitionen zusammen - weitere 88,7 Millionen Euro obendrauf brauchen.

Neben den inflationsbedingt stark steigenden Kosten für Personal und Energie macht den Verkehrsbetrieben vor allem das Deutschlandticket zu schaffen. "Die DVB konnten viele Jahre lang etwa 80 Prozent ihrer Kosten durch eine freie Tarifgestaltung selber tragen. Das Deutschlandticket hat das komplett verändert. Es fehlen Einnahmen, die Stand jetzt von Bund und Land für 2024 nicht ausgeglichen werden", sagt Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (Grüne).

Allein durch den Umstieg von etwa der Hälfte der bisher 170.000 Abo-Kunden auf das knapp 13 Euro günstigere Deutschland-Ticket fehlen den DVB etwa 13 Millionen Euro. Noch deutlicher spüren die DVB dies an den Ticketautomaten. Vorstand Lars Seiffert: "Unsere Bareinnahmen an den Automaten sind drastisch zurückgegangen. Touristen haben ihr Deutschlandticket einstecken, es kauft kaum noch jemand Tages- oder Wochenkarten."

Für dieses Jahr bekommen die DVB die Kosten dafür noch ausgeglichen. Für nächstes Jahr fehlen diese Zusagen laut Stadt. Aktuell entsteht so ein Defizit im Wirtschaftsplan der Verkehrsbetriebe von 26 Millionen Euro, welches ein Jahr später bereits auf 31,1 Millionen Euro anwächst.

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