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Eine Woche ohne Handy - Tag 4

Endlich: SZ-Redakteur Henry Berndt hat Gewissheit, was ihm ohne Handy wirklich am meisten zu schaffen macht.

Von Henry Berndt
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Warten! Ohne Handy ist das einfach nur furchtbar, findet SZ-Redakteur Henry Berndt.
Warten! Ohne Handy ist das einfach nur furchtbar, findet SZ-Redakteur Henry Berndt. © Henry Berndt

Die gute Nachricht zuerst: Das Handy schlummert immer noch in der dunklen Kiste, die ich mit Ketten und Schloss verriegelt habe! Um ehrlich zu sein, am Montag hätte ich nicht gelaubt, dass ich wirklich so lange durchhalte.

Aber irgendwie geht es. Ein Leben ohne Smartphone scheint auch im Jahr 2018 noch möglich zu sein. Möglich, aber nicht unbedingt erstrebenswert…

Inzwischen bin ich mir sicher, dass das Schlimmste am handylosen Dasein nicht das fehlende Telefonieren ist. Das kann man zur Not auch vom Festnest aus erledigen. Auch das fehlende Navi kann irgendwie noch verschmerzt werden und sogar WhatsApp ist verzichtbar. Das eindeutig Schlimmste ohne Handy ist das WARTEN!

In dieser Woche ist mir erst einmal bewusst geworden, wie viel Zeit des Tages wir mit Warten verbringen. Ich meine, wie haben wir alle das eigentlich gemacht, als wir in unserer Tasche noch kein jederzeit griffbereites Smartphone hatten? 

Man kann doch nicht einfach so tatenlos rumstehen oder sitzen. Am Bahnhof. Am Treffpunkt. In der Warteschlange. Im Wartezimmer! Ich habe völlig verlernt, Wartezeit ohne das Ablenkungsmittel Nummer eins auszuhalten, geschweige denn sie sinnvoll zu nutzen. 

Geht euch das ähnlich? Wenn hin und wieder mal der Akku schlapp macht, blutet einem ja schon das Herz. Ganz ohne Handy ist das aber fast nicht aushaltbar. Ein Buch in der Tasche könnte die Lösung sein! Oder ein Zauberwürfel!

Ob am Bahnhof oder auf Arbeit beim Warten auf den Lift: Der Zauberwürfel hilft.
Ob am Bahnhof oder auf Arbeit beim Warten auf den Lift: Der Zauberwürfel hilft. © Lisa Weidner

Noch ein Tag ohne Handy steht mir bevor und ich bin guten Mutes, dass ich den auch noch meistere. Meine Frau glaubt festgestellt zu haben, dass ich zu Hause konzentrierter bin, seltener nachfrage und mich in der kurzen Zeit abends und morgens voll und ganz der Familie widmen kann. 

Das klingt natürlich nicht schlecht für alle Beteiligten. Sollte das ab morgen Abend wirklich wieder schlagartig schlechter werden? Vielleicht gibt es ja einen Zwischenweg.

Alle Teile dieser Woche im Überblick:

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