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Empörung wegen Impfgegner-T-Shirt

Über eine Leipziger Onlinefirma wurde Oberbekleidung mit stilisiertem Judenstern verkauft. Die Polizei prüft rechtliche Konsequenzen.

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Bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung sind meist auch Impfgegner dabei.
Bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung sind meist auch Impfgegner dabei. © Symbolbild/Jens Büttner/dpa

Leipzig. Ein online angebotenes T-Shirt-Design mit einem gelben Stern ähnlich dem sogenannten Judenstern aus der Nazizeit mit der Aufschrift "nicht geimpft" hat für Empörung gesorgt - nun prüft die Polizei in Leipzig eine strafrechtliche Relevanz. Das sagte eine Sprecherin am Montag. Das zuständige Kommissariat untersuche, ob Anzeige von Amts wegen erstattet wird.

Das umstrittene Design, das auf der Internetseite der Leipziger Onlinefirma Spreadshirt auf T-Shirts und Hoodies angeboten worden war, sorgte am Wochenende in sozialen Medien für Aufregung. Twitter-Nutzer nannten das Motiv antisemitisch. Der "Judenstern" war eine den Juden von den Nationalsozialisten aufgezwungene Kennzeichnung. Am Sonntag löschte das Unternehmen nach eigenen Angaben das Design. Es sei wenige Tage zuvor online gestellt worden, sagte Unternehmenssprecherin Eike Adler am Montag. "Trotz technischer und menschlicher Filter kann es passieren, dass Designs durch's Netz rutschen, die wir auf unserer Plattform nicht dulden", twitterte Spreadshirt am Sonntag. Mehrere Medien hatten über das Thema berichtet.

Grundsätzlich könne jeder Kunde ein Design für Aufdrucke auf die Plattform hochladen und zum Kauf anbieten, sagte Adler. Dabei müsse der Anbieter demnach versichern, dass er die Rechte am Motiv habe, sich an Gesetze halte und es sich nicht um Aufforderungen zu Gewalt oder Hate Speech handele.

Spreadshirt prüfe nun, ob das kritisierte Design verkauft wurde, sagte Adler. Mögliche Bestellungen würden ihren Angaben zufolge storniert. "Nach meinen Erkenntnissen ist das Design nicht ausgeliefert worden", sagte Adler. Zudem sei das Profil des Anbieters des Motivs gelöscht worden, hieß es vom Unternehmen. Es werde geprüft, ob Spreadshirt Anzeige erstatte, sagte Adler.

Auch andere Aufdrucke des Unternehmens waren in sozialen Medien kritisiert worden. "Wir sehen uns an, was uns auf Twitter und Facebook geschickt wird", sagte Adler. Einige Designs würden noch gelöscht, kündigte sie an. (dpa)