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Energydrinks für Jugendliche verbieten?

Die süßen Getränke können Muskelzittern, Kurzatmigkeit und Angstzustände auslösen. Renate Künast fordert eine Altersbeschränkung.

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© Jan-Philipp Strobel/dpa

Berlin. Die ernährungspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Renate Künast, hat sich für ein Verkaufsverbot für Energydrinks an unter 16-Jährige ausgesprochen. "Eine Altersbeschränkung ist das wirksamste Mittel, um Kinder und Jugendliche vor erheblichen Risiken durch übermäßigen Energydrink-Konsum zu schützen", sagte Künast dem "Handelsblatt". "Unter 16-Jährige sollten diese Drinks nicht kaufen dürfen."

Aus Expertensicht kann der übermäßige Konsum von Energydrinks bei Kindern und Jugendlichen gesundheitliche Risiken erhöhen. Dies betreffe vor allem das Herz-Kreislauf-System, hatte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) im Mai nach Auswertung von Studien mitgeteilt.

Demnach traten nach Konsummengen von einem Liter und mehr bei einigen jungen Erwachsenen Folgen wie störendes Herzklopfen, Kurzatmigkeit, unkontrolliertes Muskelzittern, schwere Übelkeit und Angstzustände auf. Befragungen hätten ergeben, dass unter Kindern und Jugendlichen in Deutschland jeder Zehnte zu bestimmten Gelegenheiten Energydrink-Mengen von einem Liter oder mehr zu sich nehme.

Im "Handelsblatt" warf Künast der Bundesregierung vor, die gesundheitlichen Gefahren durch Energydrinks zu verharmlosen. "Für jeden zehnten Jugendlichen besteht durch zu hohen Energydrink-Verzehr ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für Herz und Kreislauf." Statt mit einer Altersbeschränkung Jugendliche vor diesen Gefahren zu schützen, setze Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) weiterhin auf Forschung und Warnhinweise, kritisierte Künast.

In der BfR-Stellungnahme hatte es geheißen, pro 250-Milliliter-Dose seien in Energydrinks üblicherweise 80 Milligramm Koffein enthalten. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit empfehle, dass Kinder und Jugendliche täglich nicht mehr als drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen sollten. (dpa)