Riesa
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Es geht um mehr als ein Hotel

Stefan Lehmann über den städtischen Hotelbetrieb in Riesa

Von Stefan Lehmann
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SZ-Redakteur Stefan Lehmann
SZ-Redakteur Stefan Lehmann © Lutz Weidler

Das hatte gesessen: Der Betrieb von Hammerbräu, Panama Joe’s und Mercure-Hotel sei keine kommunale Aufgabe, so das Urteil des Rechnungshofs. Ein privater Betreiber müsse her, so die Ansage aus Leipzig. Die Reaktionen mancher Stadträte fielen drastisch aus. Gaststätten und ein Hotel, das erfülle keinen öffentlichen Zweck für die Bürger, hieß es. Die Stadt solle sich vom Hotel trennen. Ehe man sich zu solchen Schnellschüssen hinreißen lässt, lohnt ein Blick zurück: Den Betrieb hatte die städtische Gesellschaft Magnet ja überhaupt erst übernommen, nachdem das damalige Park-Hotel Insolvenz anmelden musste. Das war Ende der 90er. Es dürfte seinen Grund haben, dass sich seither auch auf Bemühen der Stadt kein privater Betreiber gefunden hat. Es gibt einige Beispiele dafür, dass es die Branche in der Stadt nicht einfach hat – siehe die vielen Betreiberwechsel im Hotel Saxonia.

Bleibt immer noch die Frage, ob die Stadt ein Vier-Sterne-Hotel überhaupt braucht – und ob sich das ernsthaft noch als Basisangebot definieren lässt. Klar, kaum ein Riesaer wird selbst neben dem Riesenhügel nächtigen. Wohl aber: Tagungsgäste, Radtouristen, nicht zuletzt Sportler und Künstler, die in der Sachsenarena auftreten. Sie alle bringen mindestens Leben in die Stadt, bestenfalls noch Geld. Darüber sollte zumindest nachgedacht werden, ehe leichtfertig ein Ende des Hotelbetriebs gefordert wird.

E-Mail an Stefan Lehmann